FRANKFURT (dpa-AFX) - Sanktionen gegen Russland haben am Donnerstag die Aktien von DMG Mori Seiki AG (XETRA:GILG) auf Talfahrt geschickt. Der Quartalsbericht hingegen wurde von Analysten als stark bezeichnet, eine Anhebung der Jahresziele dürfte "nur eine Frage der Zeit" sein. Gegen Mittag büßten die Papiere des Werkzeugmaschinen-Herstellers 8,35 Prozent auf 23,545 Euro ein. Einen solch starken Tagesverlust hatten sie seit Jahren nicht erlitten. Der MDAX verlor zugleich 1,55 Prozent.
"DMG Mori Seiki konnte zwar mit den Zahlen überzeugen, jedoch lasten kurzfristig die Sanktionen gegen Russland auf dem Aktienkurs", sagte Händler Andreas Lipkow vom Vermögensverwalter Kliegel & Hafner. Hinzu kam die gesenkte Wachstumsprognose des VDMA für dieses Jahr. Dieser Punkt sowie das durch den Kursrutsch erzeugte negative Chartbild kamen hinzu.
Ein charttechnisch orientierter Börsianer sagte mit Blick auf die Talfahrt der DMG-Aktie zudem: "Das negative Chartbild hat den Druck verstärkt. Aktuell kämpft das Papier mit seiner technisch viel beachteten 200-Tage-Linie bei 23,65 Euro. Sollte diese als Unterstützung nicht halten, droht weiteres Ungemach."
Die Einschätzung zum Geschäftsbericht war unisono dagegen positiv: Die Analysten Stefan Maichl von der LBBW, Henning Breiter von Hauck & Aufhäuser und Holger Schmidt von Equinet sprachen von einem "erwartungsgemäß starken Zahlenwerk". Das zweite Quartal habe die herausragende Marktposition von DMG Mori Seiki weiter verfestigt, ergänzte Schmidt darüber hinaus. Eine Anhebung der Jahresziele ist in seinen Augen nur noch eine Frage der Zeit. Zu den Handelssanktionen gegen Russland schrieb er: Sie könnten ab 2015 auf die Jahresumsätze des Unternehmens einen negativen Einfluss von rund fünf Prozent haben und auf das operative Ergebnis einen von drei bis vier Prozent.