Heute Morgen hat der Softwaregigant SAP (DE:SAPG) seine Quartalszahlen veröffentlicht. Erfreulich sind vor allem die Entwicklungen im Cloud-Geschäft, das SAP in den letzten Jahren immer weiter vorangetrieben hat. Hier konnten wieder hohe Wachstumsraten (Erlöse) zum Vorjahr erreicht werden. Nach IFRS beträgt das Plus 7 %. Unter den Erwartungen gelegen haben dürfte das Betriebsergebnis als solches, denn dieses war im abgelaufenen Quartal rückläufig nach den Regeln von IFRS. Im Non-IFRS wurde ein leichtes Wachstum festgestellt. Trotz der Größe des Softwareunternehmens hält das gute Wachstum auch im Jahr 2018 an. SAP selbst sieht sich als das am schnellsten wachsende Unternehmen auf dem Cloud-Markt. Für Anleger dürfte auch die folgende Kennzahl von Bedeutung sein, denn vor allem die Planbarkeit ist konservativen Anlegern wichtig: Der Anteil an besser planbaren Umsätzen hat sich auf 68 % erhöht. Damit ist ein Großteil der Umsätze gut planbar. Insgesamt stiegen die Umsätze im dritten Quartal auf rund 6 Mrd. Euro.
Welche Regionen sind die wesentlichen Wachstumstreiber des Unternehmens?
Zulegen konnten die Märkte Europa, Afrika und der Nahe Osten. Hier stiegen die Cloud- und Softwareerlöse um 4 %. Das ist eine solide Steigerung. Interessanterweise ist vor allem das Cloud-Subskriptionsgeschäft auf der Umsatzseite in Deutschland sehr stark gewachsen. Hier legten die Erlöse um starke 40 % zu. Aber auch in den Märkten Amerika und Kanada liefen die Geschäfte gut. Hier wurden in dem Bereich ebenfalls zweistellige Wachstumsraten erzielt. Die Wachstumsmärkte Asien-Pazifik-Japan waren erwartungsgemäß bei den Cloud- und Softwareerlösen, was das Wachstum betrifft, am stärksten. Hier betrug die Umsatzsteigerung gleich 15 %. Die Cloud-Subskriptionserlöse sowie die darauf entfallenden Supporterlöse konnten ebenfalls stark zulegen (+ 53 %).
Der wesentliche Wachstumstreiber bleibt das Cloud-Subskriptionsgeschäft!
Hier erwarten Experten in den nächsten Jahren weiter wachsende Umsätze, die den Kurs der SAP-Aktie auch weiter antreiben könnten. Im Bereich Softwarelizenzen sieht es da schon eher nach einer Stagnation aus. Die große Wachstumsphase scheint hier vorüber zu sein. Das Supportgeschäft dürfte hier aber weiterhin planbare Umsätze liefern. Auf der Kostenseite hat das Unternehmen vor allem bei den Mitarbeitern zugelegt. Die Mitarbeiteranzahl stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um mehr als 5.000. Der Gewinn nach Steuern konnte nicht positiv überraschen, er liegt knapp hinter dem Vorjahreswert ebenso wie das Betriebsergebnis. Summa summarum war das dritte Quartal für SAP ein eher schlechtes Quartal, denn es sind die beiden vorherigen Quartale, die dazu führen, dass das Unternehmen im 9-Monatsvergleich besser dasteht als noch vor einem Jahr. Der unverwässerte Gewinn je Aktie konnte auf 9-Monats-Basis nun sogar die 2-Euro-Marke überschreiten. Das lässt optimistisch ins abschließende vierte Quartal blicken.
Erwartungen für das Gesamtjahr 2018!
Nachdem sich die Dynamik im Subskriptionsgeschäft weiter positiv entwickelt, hat das Management von SAP den Ausblick für das Gesamtjahr nach oben angepasst. Man (DE:MANG) erwartet nun bei den Erlösen generell höhere Zuwächse und der Gesamtumsatz soll nun in einer Spanne zwischen 25,2 Mrd. Euro und 25,5 Mrd. Euro liegen. Im Jahr 2017 lagen die Umsätze noch bei 23,46 Mrd. Euro. Noch wichtiger dürften das Betriebsergebnis und der Ausblick für die Aktionäre sein und auch hier ist der Vorstand nun zuversichtlicher.
Ziele in den nächsten Jahren!
Natürlich möchte das Management auch in den nächsten Quartalen, aber auch Jahren den Wachstumskurs weiter vorantreiben. Bis 2020 geht man deshalb davon aus, dass die Cloud-Subskriptionsgeschäfte weiter ausgebaut werden können und die Erlöse aus diesem Bereich die 8-Milliarden-Euro-Marke knacken. Die hierfür vorgesehene Prognosespanne liegt zwischen 8,2 Mrd. Euro und 8,7 Mrd. Euro. Durch die Zuwächse in diesem Geschäftsbereich dürfte auch der Gesamtumsatz bis 2020 zulegen und deshalb liegt die Zielspanne hier zwischen 28 Mrd. Euro und 29. Mrd. Euro. Die Erhöhung des Anteils des besser planbaren Geschäfts steht ebenfalls auf der Agenda 2020. Hier soll der Anteil auf bis zu 75 % steigen.
Wie sieht es mit der Profitabilität aus? Die Marge überzeugt leider nicht!
Hier dürften sich die Anleger enttäuscht zeigen, denn die Marge ist nur geringfügig zum Vorquartal angestiegen und hinter dem ersten Quartal in 2018 zurückgeblieben. Im NON-IFRS ist sogar ein leichter Rückgang der Marge im Wachstumsgeschäft zu verzeichnen. Die Marge im Lizenzgeschäft ist gleichbleibend hoch geblieben. Hier dürften im Wesentlichen die Erwartungen erfüllt worden sein. Die Eigenkapitalausstattung ist wie in den Quartalen und Jahren zuvor auf einem hohen Niveau. Die Eigenkapitalquote liegt bei 59 %.
Ausblick für die Aktie: Hier muss das Unternehmen noch besser werden!
Die Margenentwicklung dürfte für den heutigen Kurssturz gesorgt haben. Darüber kann auch die Prognoseanhebung nicht hinwegtäuschen. Die Anleger sind enttäuscht und hatten mit mehr gerechnet. Hier muss das Management nun angreifen und versuchen im letzten Quartal nachzulegen. Die Marge steht nun mal im Fokus des Softwareunternehmens und hier gibt es vor allem im Bereich Cloud-Subskription noch Luft nach oben.
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Ein Beitrag von Johannes Weber.