Las Vegas (Reuters) - Die US-Notenbank Fed sollte nach Ansicht des einflussreichen Währungshüters John Williams im September den Abbau ihrer aufgeblähten Bilanz in Angriff nehmen.
Die geldpolitische Sitzung im nächsten Monat sei ein "geeigneter Zeitpunkt" dafür, sagte der Leiter des Fed-Ablegers San Francisco am Mittwoch in Las Vegas. Williams ist dieses Jahr in dem für die Zinsen zuständigen Offenmarktausschuss (FOMC) nicht stimmberechtigt, nimmt aber an den Diskussionen teil. Er gilt zudem als Vertrauter von Fed-Chefin Janet Yellen.
Der FOMC hat Ende Juli angekündigt, das Abschmelzen der billionenschweren Bilanzsumme "relativ bald" anzugehen. Im Kampf gegen die Folgen der Weltfinanzkrise hat die Fed ihr Portfolio mit dem massiven Ankauf von Wertpapieren auf 4,5 Billionen Dollar anwachsen lassen und damit die Konjunktur gestützt. Da die Wirtschaft nun wieder rund läuft, will die Fed den Bestand an Staatsanleihen und Hypothekenpapieren allmählich abbauen.
Wie stark die Bilanz letztlich zusammenschrumpfen soll, ließ Williams offen: "Sie wird schon ein gutes Stück kleiner ausfallen als heute", sagte der Währungshüter. Zugleich sei er mit dem von der Fed signalisierten Kurs einverstanden, die Zinsen dieses Jahr noch ein Mal anzuheben. Die Zentralbank hat den geldpolitischen Schlüsselsatz zuletzt im Juni auf die neue Spanne von 1,0 bis 1,25 Prozent nach oben gesetzt. Viele Marktteilnehmer zweifeln aber daran, dass die Fed 2017 tatsächlich eine weitere Zinserhöhung wagen wird.