Schaeffler (DE:SHA_p) will auch weiterhin in Großbritannien aktiv bleiben – wenn auch in reduzierter Form: Wie der Zulieferer am Dienstag bekannt gab, habe man im Rahmen des Programms „Agenda 4 plus One“ die Geschäftsstruktur auf der Insel neu ausgerichtet.
Hierfür hatte man zuvor eine Marktanalyse erstellt, welche mehrere Faktoren, wie die wirtschaftliche Lage, Angebot und Nachfrage oder die Ungewissheit rund um den Brexit, miteinbezog. Auch der Umstand, dass lediglich 15 Prozent der von Schaeffler in Großbritannien gefertigten Güter im Land verbleiben, habe eine Rolle gespielt, hieß es.
Schaeffler schließt zwei Standorte
Das Ergebnis: Schaeffler werde laut eigenen Angaben die UK-Standorte in Plymouth und Llanelli „mittelfristig“ schließen. Die dortige Produktion soll in andere Werke in den USA, Südkorea, China und Deutschland verlagert werden. In Plymouth (Südwestengland) stellt der MDax-Konzern unter anderem Maschinenteile und Spindellager für die Schaeffler-Industriesparte her. In Llanelli (südwestliches Wales) werden vor allem Speziallager und mechanische Tassen für die Autosparte produziert.
Der größte britische Konzernstandort im englischen Sheffield soll hingegen erhalten bleiben. Dort werden Kupplungen für Traktoren und PKW montiert. Die beiden Logistikzentren in den westenglischen Städten Hereford und Sutton Coldfield sollen indes zusammengelegt werden, wodurch man sich Synergien und Effizienzverbesserungen erhoffe, hieß es.
„Ein globales Unternehmen muss die Marktverhältnisse regelmäßig analysieren und seine Präsenz in den verschiedenen Regionen optimieren“, konstatierte Jürgen Ziegler, CEO der Region Europa bei Schaeffler. „Die vorgeschlagenen Maßnahmen für Großbritannien spiegeln diese geschäftliche Realität wider. Nichtsdestotrotz sind wir auch weiterhin bestrebt, dass bestimmte Aktivitäten weiterhin im Vereinigten Königreich verbleiben. Das Land wird auch in Zukunft wichtig für uns sein.“
Gespräche mit Mitarbeitern sollen „transparent und fair“ geführt werden
Insgesamt beschäftigt das deutsche Unternehmen rund 1.000 Mitarbeiter im Vereinigten Königreich. „Wir werden die Gespräche mit den betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern transparent und fair führen. Außerdem werden wir weiterhin die Interessen unserer Kunden wahren und dafür sorgen, dass sie von dieser Umstellung so wenig wie möglich spüren“, ergänzte Greig Littlefair, Geschäftsdirektor von Schaeffler UK.
Ein Beitrag von Marco Schnepf.
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