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Schüsse bei Protest gegen Polizeigewalt in den USA

Veröffentlicht am 26.08.2020, 09:31
© Reuters.

Kenosha, 26. Aug (Reuters) - In Kenosha im US-Bundesstaat Wisconsin ist es bereits den dritten Tag in Folge zu Protesten gekommen, nachdem ein Schwarzer bei einem Polizeieinsatz schwer verletzt worden war. Dabei kam es am frühen Mittwochmorgen (Ortszeit) zu einer Schießerei, bei der drei Personen getroffen wurden, eine davon tödlich, berichtete die New York Times unter Berufung auf Sheriff David Beth. Ein Video in den sozialen Medien zeigte eine Schießerei zwischen Zivilisten. Dabei stürmen mehrere Menschen auf einen Mann mit einem Gewehr zu, während dieser auf sie schießt. Einer davon fällt zu Boden.

Die Behörden hatten zuvor eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. 300 bis 400 Demonstranten lieferten sich Auseinandersetzungen mit der Polizei, die Tränengas einsetzte. Anders als den vorangegangenen Nächten wurden aber offenbar keine Gebäude in Brand gesteckt.

Der Fall Jacob Blake sorgt seit Tagen für Proteste und Ausschreitungen in Kenosha. Ein Polizist hatte dem 29-Jährigen am Sonntag mehrfach aus nächster Distanz in den Rücken geschossen. Ein Video zeigt, wie Blake auf ein Auto zugeht gefolgt von zwei Polizisten, von denen einer auf ihn schießt, als er die Autotür öffnet. Blake ist nach Aussage seiner Familie zumindest vorübergehend gelähmt.

"Es wäre ein Wunder, wenn Jacob Blake jemals wieder laufen würde", sagte Ben Crump, der als Rechtsanwalt die Familie vertritt. Der sechsfache Vater habe versucht, einen Streit zwischen zwei Frauen zu schlichten. Ein Polizist habe insgesamt sieben Schüsse abgefeuert, davon hätten ihn vier getroffen, während drei Söhne im Alter von drei, fünf und acht Jahren im Auto saßen, erklärte Crump. Es gebe keine Hinweise, dass Blake bewaffnet gewesen sei. Die Polizei hat nicht erklärt, warum auf Blake geschossen wurde.

Seit dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einer Kontrolle durch weiße Polizisten im Mai kommt es in den USA immer wieder zu Protesten gegen Polizeigewalt und Rassismus. Zum Teil schlugen die Proteste in Gewalt um.

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