Zürich, 11. Nov (Reuters) - Nach zwei Tagen mit Kursverlusten hat die Schweizer Börse am Mittwoch zu einer Erholung angesetzt. Nach positiven Vorgaben aus den USA und Asien legte der Schweizer Bluechip-Index SMI .SSMI in der ersten Handelsstunde ein halbes Prozent auf 8890 Punkte zu. In den vergangenen beiden Tagen hatte des nahenden Ende der ultra-lockeren Geldpolitik der US-Notenbank den Anlegern die Laune verdorben.
Ganz ungetrübt war die Stimmung auch zur Wochenmitte nicht: Viele Anleger betrachten die Verfassung der chinesischen Konjunktur weiterhin mit Sorge. Zwar stieg die Industrieproduktion in der Volksrepublik im Oktober um 5,6 Prozent. Im Vormonat waren es allerdings noch 5,7 Prozent gewesen und Analysten hatten mit einem Plus von 5,8 Prozent gerechnet.
Gestützt wurde die Schweizer Börse von Kursgewinnen der Pharma-Schwergewichte Novartis NOVN.VX und Roche ROG.VX . Die Titel rückten jeweils rund ein halbes Prozent vor. Beide Konzerne warteten mit guten Nachrichten zu wichtigen Arzneien auf. In den USA wurde eine Kombination der Roche-Medikamente Cortellic und Zelboraf zur Behandlung von Hautkrebs zugelassen. Von der Therapie verspricht sich der Konzern neuen Schub für Zelboraf, dessen Verkäufe nach einem vielversprechenden Start ins Stocken geraten waren, weil sich die Tumore unerwartet schnell als resistent erwiesen. Allerdings hat Rivale Novartis bereits seit vergangenem Jahr ein vergleichbares und etabliertes Konkurrenzprodukt auf dem Markt. Die Analysten der Zürcher Kantonalbank billigen der Roche-Arznei bis zu 800 Millionen Franken Jahresumsatz zu.
Die Behandlung mit dem Novartis-Herzmedikament Entresto verringert einer klinischen Studie zufolge nach einem Herzversagen die Zahl weiterer Krankenhausaufenthalte der Patienten um 44 Prozent.
Die Titel des dritten Index-Schwergewichts Nestle NESN.VX gewannen 0,6 Prozent. Gefragt waren darüber hinaus zyklische Werte wie ABB ABBN.VX , Geberit GEBN.VX und LafargeHolcim LHN.VX .
Zu den Verlierern zählten die Banktitel Credit Suisse CSGN.VX und UBS UBSG.VX mit einem Minus von 0,7 und 0,5 Prozent. Die Aktien von Julius Bär BAER.VX stabilisierten sich nach dem kräftigen Vortagsverlusten. Nach dem enttäuschenden Zwischenbericht des Vermögensverwalters ID:nL8N1351A9 senken die Analysten von Morgan Stanley (N:MS) und Vontobel ihr Kursziel für die Bär-Anteile.
Die Aktien von Swiss Re SRENH.VX legten 0,5 Prozent zu. Der Rückversicherer startet den angekündigten Aktienrückkauf am Donnerstag. Bis längstens 2. März 2016 will das Unternehmen eigene Titel für bis zu einer Milliarde Franken erwerben.
Am breiten Markt rückten die Santhera-Titel SANN.S 1,3 Prozent vor. Die Pharmafirma hat neue Wirkungsdaten für ihr Medikament Raxone/Catena zur Behandlung von Duchenne-Muskeldystrophie (DMD) vorgelegt und will in den USA im ersten Quartal des kommenden Jahres die Zulassung beantragen. Zudem ist eine weitere klinische Studie geplant.