FRANKFURT (dpa-AFX) - Die RWE-Aktien haben am Freitag deutlich auf den am Vortag angekündigten Einschnitt bei der Dividende reagiert: Zum Handelsauftakt büßten die Titel des zweitgrößten deutschen Strom- und Gaskonzerns mehr als zwei Prozent ein. Die Aktien von Konkurrent Eon verloren mehr als ein Prozent. Der Dax setzte zeitgleich um 0,21 Prozent zurück.
Der von der Energiewende gebeutelte Versorger tritt weiter auf die Kostenbremse: Er halbiert die Dividende für 2013 auf einen Euro und kündigte an, die künftige Ausschüttung an die Aktionäre sinke von 50 bis 60 Prozent des nachhaltigen Nettoergebnisses auf 40 bis 50 Prozent. Zudem sollen laut Presseberichten rund 3.000 Stellen in der Kraftwerkssparte abgebaut werden. Mit den Einschnitten reagiere RWE auf den Preisverfall an den Strombörsen, berichteten das 'Handelsblatt' und die 'Westdeutsche Allgemeine Zeitung' (Donnerstag) übereinstimmend. Das Unternehmen wollte die Berichte auf dpa-Anfrage nicht kommentieren.
DIVIDENDENSENKUNG 'KLARE ENTTÄUSCHUNG'
Laut einem Händler ist die künftig geringere Ausschüttung an die Aktionäre an sich keine Überraschung. Den Dividendenvorschlag für das laufende Jahr wertete er aber als 'klare Enttäuschung'. Positiv klinge indes der bestätigte Jahresausblick. Ähnlich äußerte sich ein weiterer Börsianer: Die niedrigere Ausschüttungsquote überrasche nicht, nachdem der Unternehmenschef bereits in den vergangenen Wochen die Notwendigkeit weiterer Kosteneinsparungen inklusive Stellenstreichungen betont habe. Das Ausmaß der Dividendenkürzung für 2013 sei aber deutlicher als erwartet, was die Aktie belaste.
Analyst Christopher Kuplent von Merrill Lynch beließ die RWE-Aktie auf 'Underperform' mit einem Kursziel von 17,50 Euro. Die niedrigere Gewinnbeteiligung der Aktionäre könnte seiner Einschätzung nach ein Zugeständnis an die Gewerkschaften und den Aufsichtsrat sein, um deren Zustimmung für weitere Effizienzmaßnahmen zu gewinnen. Ohne eine nachhaltige Erholung der deutschen Energiepreise oder einen hohen Verkaufspreis für die Mineralöltochter Dea drohe eine weitere Abwärtsspirale - über beide Faktoren habe die Unternehmensführung indes keine Kontrolle. Entsprechend verdiene die Aktie eher einen Abschlag zum Sektor als die aktuell höhere Bewertung.
ZU OPTIMISTISCHE ERWARTUNGEN EINGEPREIST
HSBC-Analyst Adam Dickens stuft RWE mit 'Underweight' und einem Kursziel von 18 Euro ein. Die Aktie preise ebenso wie die von Wettbewerber Eon zu optimistische Erwartungen für weiter steigende Energiepreise und den Ausgang der Bundestagswahlen ein, hieß es zur Begründung./gl/rum/stb
Der von der Energiewende gebeutelte Versorger tritt weiter auf die Kostenbremse: Er halbiert die Dividende für 2013 auf einen Euro und kündigte an, die künftige Ausschüttung an die Aktionäre sinke von 50 bis 60 Prozent des nachhaltigen Nettoergebnisses auf 40 bis 50 Prozent. Zudem sollen laut Presseberichten rund 3.000 Stellen in der Kraftwerkssparte abgebaut werden. Mit den Einschnitten reagiere RWE auf den Preisverfall an den Strombörsen, berichteten das 'Handelsblatt' und die 'Westdeutsche Allgemeine Zeitung' (Donnerstag) übereinstimmend. Das Unternehmen wollte die Berichte auf dpa-Anfrage nicht kommentieren.
DIVIDENDENSENKUNG 'KLARE ENTTÄUSCHUNG'
Laut einem Händler ist die künftig geringere Ausschüttung an die Aktionäre an sich keine Überraschung. Den Dividendenvorschlag für das laufende Jahr wertete er aber als 'klare Enttäuschung'. Positiv klinge indes der bestätigte Jahresausblick. Ähnlich äußerte sich ein weiterer Börsianer: Die niedrigere Ausschüttungsquote überrasche nicht, nachdem der Unternehmenschef bereits in den vergangenen Wochen die Notwendigkeit weiterer Kosteneinsparungen inklusive Stellenstreichungen betont habe. Das Ausmaß der Dividendenkürzung für 2013 sei aber deutlicher als erwartet, was die Aktie belaste.
Analyst Christopher Kuplent von Merrill Lynch beließ die RWE-Aktie auf 'Underperform' mit einem Kursziel von 17,50 Euro. Die niedrigere Gewinnbeteiligung der Aktionäre könnte seiner Einschätzung nach ein Zugeständnis an die Gewerkschaften und den Aufsichtsrat sein, um deren Zustimmung für weitere Effizienzmaßnahmen zu gewinnen. Ohne eine nachhaltige Erholung der deutschen Energiepreise oder einen hohen Verkaufspreis für die Mineralöltochter Dea drohe eine weitere Abwärtsspirale - über beide Faktoren habe die Unternehmensführung indes keine Kontrolle. Entsprechend verdiene die Aktie eher einen Abschlag zum Sektor als die aktuell höhere Bewertung.
ZU OPTIMISTISCHE ERWARTUNGEN EINGEPREIST
HSBC-Analyst Adam Dickens stuft RWE mit 'Underweight' und einem Kursziel von 18 Euro ein. Die Aktie preise ebenso wie die von Wettbewerber Eon zu optimistische Erwartungen für weiter steigende Energiepreise und den Ausgang der Bundestagswahlen ein, hieß es zur Begründung./gl/rum/stb