Investing.com - Ein düsterer Montag für die Archer-Daniels-Midland Company (NYSE:ADM): Die Aktien des Getreidehändlers stürzten gestern um knapp 25 % ab und schlossen bei 51,53 Dollar. Dies markiert den tiefsten Stand seit Februar 2021. Doch was steckt hinter diesem dramatischen Kursverfall?
Die Börsenwelt wurde aufgeschreckt, als bekannt wurde, dass externe Berater und der Prüfungsausschuss des Verwaltungsrats eine eingehende Untersuchung der Bilanzierungspraktiken im Lebensmittelsegment von ADM eingeleitet haben. Besonders im Fokus stehen dabei die Transaktionen zwischen den verschiedenen Segmenten des Unternehmens.
Diese Untersuchung kam nicht aus heiterem Himmel. Eine Dokumentenanfrage durch die US-Börsenaufsicht SEC führte zu diesem Schritt. Die Konsequenz: Der Finanzchef Vikram Luther wurde während der Ermittlungen beurlaubt. Die vorübergehende Leitung des Finanzressorts übernimmt Ismael Roig, der auf zwei Jahrzehnte Führungserfahrung bei ADM zurückblicken kann.
Die Auswirkungen der Untersuchung sind bereits spürbar. Die Veröffentlichung der Ergebnisse für das vierte Quartal, die ohnehin als schwächer als erwartet angekündigt waren, verzögert sich. Die Geschäftsführung gibt nun eine überarbeitete Gewinnprognose für das Gesamtjahr 2023 bekannt: mehr als 6,90 Dollar pro Aktie. Dies stellt einen Rückgang im Vergleich zur vorherigen Schätzung von 7,00 Dollar dar und liegt unter der Konsensschätzung von 7,29 Dollar.
Die Reaktionen an der Börse ließen nicht auf sich warten. Baird-Analyst Ben Kallo senkte das Rating für die ADM-Aktie auf "Neutral". In einer Mitteilung warnte er vor möglichen Abwärtsrisiken und betonte, dass jeder der genannten Punkte die Aktie belasten könnte.
Auch Goldman Sachs-Analyst Adam Samuelson äußerte Bedenken. Er verwies auf abgeschwächte zyklische Indikatoren, insbesondere die Gewinnspannen bei der Sojabohnenverarbeitung, und riet zu einer vorsichtigen Haltung.
Stifel-Analyst Vincent Anderson geht noch einen Schritt weiter. Er stufte Archer Daniels Midland von "Buy" auf "Hold" herab und senkte das Kursziel von 116,00 Dollar auf 56,00 Dollar. Die Gründe hierfür liegen nicht nur in den aufgekommenen Fragen zur Rechnungslegung im Nutrition-Geschäft, sondern auch in erwartetem Gegenwind für 2024.
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