München, 03. Feb (Reuters) - Die Medizintechnik-Sparte von Siemens SIEGn.DE rechnet sich infolge des Coronavirus keine steigende Nachfrage nach seinen Röntgengeräten und Computertomografen aus. "Die kurzfristige Möglichkeit, damit Geschäft zu machen, würde ich nicht überschätzen. Das geht nicht so schnell", sagte der Vorstandschef von Siemens Healthineers, Bernd Montag, am Montag in Erlangen. "Da kommt und geht ein Virus schneller." Der Gedanke an zusätzliche Umsätze sei derzeit drittrangig. "Unsere Prioritäten sind zunächst: helfen, wo wir gebraucht werden."
Siemens Healthineers habe an zwei Krankenhäuser in der chinesischen Millionenstadt Wuhan - dem Zentrum des Ausbruchs - innerhalb von 24 Stunden zwei Ultraschall-Systeme und einen Computertomografen (CT) zur Untersuchung von Lungenkrankheiten geliefert, sagte Montag. Geräte für zwei Millionen Euro habe der Konzern dabei gespendet.
Die Werke von Siemens Healthineers in China und die Lieferketten seien durch den Virus nicht beeinträchtigt, sagte der Vorstandschef. Im ersten Quartal (von Oktober bis Dezember) waren die Umsätze in China um 17 Prozent gestiegen. Denkbare Verzögerungen bei der Auslieferung von Geräten ließen sich später wieder aufholen. "Wenn das einen Einfluss haben sollte, wird der temporär sein. Das wird auch zu positiven Gegenschwingungen führen."