Der Börsengang von Snowflake (NYSE:SNOW) (WKN: A2QB38) hat das Börsenparkett mächtig zum Beben gebracht: Noch am Tag des IPO selbst kletterte die Aktie sehr deutlich über 100 % und hat für einige Analysten einiges bestätigt: Ein größerer Teil der Investoren scheint derzeit sehr euphorisch zu sein.
Möglicherweise liegt das auch an Warren Buffett. Obwohl das Orakel von Omaha vermutlich nicht selbst investiert hat, ist seine Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway (NYSE:BRKa) (WKN: A0YJQ2) doch im Vorfeld investiert gewesen. Das könnte dem Börsengang noch weiteren Auftrieb verliehen haben.
Jetzt hat sich jedoch eine erste Analystenstimme mit Snowflake beschäftigt und kommt zu einem ernüchternden, beinahe schon besorgniserregenden Fazit. Der Aktie von Snowflake könnte demnach ein brutaler Ausverkauf oder Crash bevorstehen.
Analyst: Snowflake verkaufen! Genauer gesagt ist es ein Analyst von Summit Insights, der zu diesem ernüchternden Fazit gekommen ist. Wobei die reinen Zahlen eigentlich gar nicht so besorgniserregend aussehen: Das Kursziel für Snowflake wird demnach auf 175 US-Dollar beziffert, was zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Verkaufsempfehlung einem Abschlag von 27 % entsprochen hat. Trotzdem äußert sich der Analyst dahin gehend, dass Snowflake das Risiko eines brutalen Ausverkaufs beinhaltet. Beziehungsweise eben die Aktie.
Snowflake sei ferner der mit Abstand teuerste Tech-Konzern auf dieser Welt. Wobei Summit Insights Snowflake nicht bloß mit Branchengrößen verglichen hat, sondern auch mit Peers. Hier sei rein fundamental ein gewaltiger Aufschlag zu erkennen, der in dieser Größe nicht zu rechtfertigen sei. Definitiv eine warnende Erkenntnis.
Aber was ist dran an diesen warnenden Worten? Eine spannende Frage, die im Endeffekt natürlich eines verdient hat: einen Foolishen Blick, der hier möglicherweise noch ein wenig in die Tiefe geht.
Snowflake: Die fundamentale Bewertung im Blick Fest steht jedenfalls: Ja, die Aktie von Snowflake ist wirklich alles andere als preiswert bewertet. Selbst nach einer Korrektur am Montag wird die Aktie noch immer mit einer Marktkapitalisierung von ca. 65 Mrd. US-Dollar bepreist. Wenn wir davon ausgehend, dass der Cloud-Dienstleister innerhalb dieses Geschäftsjahres auf einen Gesamtumsatz von ca. 500 bis 550 Mio. US-Dollar kommen wird, ergäbe sich ein Kurs-Umsatz-Verhältnis, das noch immer deutlich über 100 läge. Ja, das können wir wohl als teuer bezeichnen.
Auch eine Wachstumsrate von zuletzt 130 % mag diese Bewertung zwar im kommenden Jahr etwas relativieren. Bis sich das Kurs-Umsatz-Verhältnis jedoch einem faireren Wert nähert, könnten einige Jahre vergehen. Das Bewertungsrisiko ist daher gewiss nicht zu leugnen.
Foolishe Investoren sollten außerdem nicht vergessen, dass der Börsenwert dieses noch vergleichsweise jungen Cloud-Unternehmens zwischenzeitlich denjenigen von 90 % der Unternehmen des S&P 500 übertroffen hat. Trotz eines Jahresumsatzes von ca. einer halben Milliarde US-Dollar. Auch dieser Größenvergleich könnte zeigen: Die Chancen sind limitiert, das Risiko eher groß. Auch wenn wir Snowflake nicht mit einem Kursziel versehen müssen, so scheint Vorsicht durchaus geboten zu sein.
Vorsicht walten lassen! Bei Snowflake hat die Euphorie übernommen. Oder aber einige, die mithilfe der Aktie zocken. Oder wer auch immer. Foolishe Investoren, die sich das langfristige Chance-Risiko-Verhältnis in Anbetracht der Bewertung ansehen, dürften jedoch regelmäßig zu einer Erkenntnis kommen: Die Aktie ist heißgelaufen. Das Risiko könnte, selbst bei einem Jahre oder Jahrzehnte andauernden Ansatz, einfach zu groß sein.
Vincent besitzt Aktien von Berkshire Hathaway. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Berkshire Hathaway (B-Aktien) und empfiehlt die folgenden Optionen: Short September 2020 $200 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien), Long January 2021 $200 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien) und Short January 2021 $200 Put auf Berkshire Hathaway (B-Aktien). The Motley Fool empfiehlt Snowflake Inc ..
Motley Fool Deutschland 2020