Berlin, 26. Sep (Reuters) - Im VW-Skandal um manipulierte Abgaswerte fordert SPD-Fraktionsvize Sören Bartol vom neuen Konzernchef Matthias Müller umgehend eine großangelegte Rückrufaktion. "VW muss die manipulierten Fahrzeuge in Deutschland sofort und freiwillig in die Werkstätten rufen und die Manipulation beheben", sagte Bartol der "Bild"-Zeitung (Samstagausgabe) laut Vorabbericht.
Nach Angaben von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) sind hierzulande mindestens 2,8 Millionen Autos mit manipulierten Abgassystemen unterwegs.
Die Inhaber dieser Wagen haben nach Ansicht der Grünen-Politikerin Renate Künast auch in Deutschland ein Recht auf Schadenersatz. "Tatsache ist, dass Kunden ein Auto gekauft haben, das die zugesicherten Eigenschaften nicht hat", sagte die Vorsitzende des Bundestags-Rechtsausschusses den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Justiz- und Verbraucherschutzminister Heiko Maas (SPD) solle nun klären, ob die Autos nachgebessert werden, der Verbraucher eine Kaufpreisermäßigung erhalte oder den Kaufpreis erstattet bekomme. "Darüber hinaus sollte mit Volkswagen geklärt werden, welche Entschädigungsangebote der Konzern den Kunden freiwillig anbieten möchte", sagte Künast.
Die Aufarbeitung des Skandal soll nun der frühere Porsche-Chef Müller stemmen. Der Volkswagen-Aufsichtsrat bestellte den 62-jährigen Manager zum Nachfolger von Martin Winterkorn, der am Mittwoch zurückgetreten war.