INGOLSTADT (dpa-AFX) - Der starke Euro und hohe Ausgaben für den Ausbau der Produktion und neue Modelle haben das Wachstum bei Audi (XETRA:NSUG) im zweiten Quartal deutlich gebremst. Trotz Rekordverkäufen stieg der Umsatz der Volkswagen-Tochter (XETRA:VOWG) zwischen April und Juni nur um 1,8 Prozent auf 13,7 Milliarden Euro, wie aus den am Donnerstag in Wolfsburg veröffentlichten VW-Zahlen hervorgeht. Das operative Ergebnis der Nobelmarke legte um 1,5 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro zu. Die kompletten Zahlen legt der Konzern am Freitag vor, der Erzrivale BMW (XETRA:BMWG) gibt am kommenden Dienstag einen Einblick.
Grundsätzlich dürften auch die Münchner ähnliche Probleme haben, denn der starke Euro drückt auf die Bilanzen vieler Firmen, die außerhalb des Euroraums Geschäfte machen. Die ungünstigen Wechselkurse lassen nach der Umrechnung den Umsatz kleiner werden. Und auch BMW gibt viel Geld für Fabriken, Modelle und Forschung aus. Ein milliardenschweres Sparprogramm wie etwa Daimler (XETRA:DAIGn) haben sich aber bisher weder BMW noch Audi verordnet. Stattdessen soll kleinteiliger gespart werden Bei BMW etwa sollen die bezahlten Brotzeitpausen verkürzt werden.
Audi-Chef Stadler hatte die Belegschaft bereits am Mittwoch auf das Programm "Business 2.0" eingestimmt. Feste Sparvorgaben nannte er nicht, auch über das Volumen machte er keine Angaben. Er verwies in dem Schreiben aber auf die Notwendigkeit, die Kosten in den Griff zu bekommen, um weiter eine ordentliche Rendite einfahren zu können. Die sank bei Audi auf 9,88 Prozent.
Bei anderen Herstellern gibt es ähnliche Probleme, etwa durch den Modellmix: Zuletzt verkauften die Hersteller mehr kleinere Autos, die zwar die Absatzzahlen heben, aber nicht so viel Geld in die Kasse bringen. Stadler schrieb laut "Wirtschaftswoche" seinen Mitarbeitern, Audi sei gut unterwegs, "doch wer mehr Autos verkauft, verdient damit nicht automatisch mehr Geld."/sbr/DP/stb