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StockBeat: Banken der Eurozone - gefangen zwischen Verunsicherung und dem blanken Entsetzen

Veröffentlicht am 11.02.2021, 11:59
Aktualisiert 11.02.2021, 12:06
© Reuters.

Von Geoffrey Smith 

Investing.com -- Europas Banken nutzen die aktuelle Berichtssaison als weitere Gelegenheit, um Ihnen zu zeigen, warum Sie sich besser nach anderen Investments umsehen sollten.

Der lang erhoffte Aufschwung scheint noch immer einige Monate in der Zukunft zu liegen, da die Impfprogramme nur zögerlich vorankommen, was die Erholung der Wirtschaft ausbremst. Infolgedessen gibt es auch keine Entwarnung von den Aufsichtsbehörden, welche die Auszahlung von Geldern an Aktionäre einschränken.

Den Banken die in der Lage sind, solche Ausschüttungen vorzunehmen, werden Steine in den Weg gelegt. Der Unicredit (MI:CRDI) CEO, Jean Pierre Mustier, zog seinen Hut, aber nicht ohne dem Markt noch einmal eine Ohrfeige mitzugeben. Am späten Mittwoch wurde eine Wertminderung auf den Firmenwert in Höhe von 878 Millionen Euro (1,06 Milliarden Dollar) bekannt. Diese fließt in die Quartalsbilanz ein und sorgt dafür, dass der Nettoverlust der Bank mit 1,18 Milliarden Euro fast doppelt so hoch ausfällt wie vom Markt erwartet.

Die Unicredit Aktien fielen bis zum späten Vormittag um 2,5%, aber unter dem Strich bleibt für 2021 ein Gewinn von 11% auf der Habenseite. Dies ist der allgemeinen Rallye der italienischen Aktien zu verdanken, nachdem der ehemalige Präsident der Europäischen Zentralbank Mario Draghi zum Ministerpräsidenten ernannt wurde. Draghi hat es vorerst geschafft, die meisten großen Parteien Italiens davon zu überzeugen, ihn zu unterstützen. Was diese Lippenbekenntnisse taugen wird sich erst in der Stunde der Wahrheit zeigen, wenn die lange überfälligen Reformen auf dem Tisch liegen.

Die Wertminderung der Bank überschattete die Erfolge, da der Markt diese als selbstverständlich erachtete: Der bereinigte Nettogewinn lag auf Jahresbasis bei 1,3 Mrd. Euro, ein vergleichsweise bescheidenes, aber immer noch positives Ergebnis.

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Für 2021 erwartet die Unicredit, dass sich der bereinigte Gewinn auf 3 Milliarden Euro mehr als verdoppeln wird. Die Eigenkapitalrendite soll sich von den 2,5% des letzten Jahres noch stärker verbessern, da man Aktien mit einem Volumen von 800 Millionen Euro zurückkauft. Aber die europäischen Aufsichtsbehörden bleiben wahrscheinlich störrisch. Für den Privatinvestor ist es nicht nachvollziehbar, warum eine Bank mit einer Tier 1 Eigenkapitalquote von über 15% keine Dividenden ausschüttet. Im Zweifelsfall wird er sein sauer verdientes Geld lieber in anderen Sektoren für sich arbeiten lassen.

Die Unicredit gilt als gut kapitalisiert und profitabler als viele Banken der Eurozone. Außerdem birgt sie nur noch wenige nennenswerte Risiken. Aber ihr Schicksal wird davon abhängen, wie es mit dem ewigen Sorgenkind, der Banca Monte dei Paschi di Siena SpA (MI:BMPS) weitergeht. Die vorherige Regierung drängte darauf, dass sich die Unicredit diesem Pflegefall, in Form einer Übernahme, annimmt.

Mustier trat angeblich aus Protest gegen diesen Druck zurück. Im April wird der UBS-Veteran Andrea Orcel zur Bank stoßen und seine Aufgabe ist es dann, die Bedingungen für die Übernahme auszuhandeln. Orcel wird zweifellos die Ironie zu schätzen wissen, ausgerechnet mit Draghi verhandeln zu müssen, der als Präisdent der italienischen Zentralbank 2007 die ruinöse Übernahme der Banca Antonveneta durch die BMPS genehmigte. Ein Vorgang, der weitgehend für das heutige Chaos verantwortlich gemacht wird.

Aber wenn man die Lage in Italien als nicht gerade einladend beurteilen mag, sieht es in Deutschland geradezu zappen duster aus, da sich das lange Dahinsiechen der Commerzbank (DE:CBKG) immer weiter hinzieht. Die Commerzbank Aktie fiel um weitere 6,5%, nachdem die Bank einen Verlust von 2,7 Mrd. Euro verbuchte. Grund dafür ist die dritte große Restrukturierung innerhalb von fünf Jahren. Jedes Mal versucht man das Rad neu zu erfinden, nur um dann festzustellen, dass der Karren noch tiefer im Dreck sitzt.

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Der neueste Plan sieht den Abbau von 10.000 Stellen und die Schließung von fast der Hälfte der Filialen in Deutschland vor. Aber Deutschland hat strenge Arbeitsgesetze und so wird sich der nun eingeleitete Prozess bis zum Jahr 2023 hinziehen. Eine lange Zeit der Unsicherheit, denn wer kann schon wissen, ob es bis dahin nicht eine vierte Restrukturierung geben wird?

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