von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte stiegen am Dienstag, unterstützt durch den Anblick von immer mehr Volkswirtschaften, in denen das Geschäftsleben wieder in Gang kommt, und durch wachsende Anzeichen dafür, dass das Schlimmste des Abschwungs vorbei sein könnte.
Um 09:55 MEZ stand der DAX um 0,7% höher, der französische CAC 40 stieg um 1,3%, während der britische FTSE Index um 1,7% zulegte, der am Montag nicht gehandelt wurde und daher stärker anstieg.
Das Tempo der wirtschaftlichen Belebung hat in der letzten Woche deutlich zugenommen, wobei die Ankündigung Spaniens, den Tourismussektor wieder zu eröffnen, einen besonders großen Einfluss hat. Berichten zufolge will die deutsche Bundesregierung ab dem 15. Juni eine Reisewarnung für touristische Reisen in 31 europäische Länder beenden, was eine weitere Bremse der Verbraucherausgaben in der Region aufheben würde.
Auch Japan hat in seinen letzten fünf Präfekturen, darunter Tokio, den Ausnahmezustand beendet.
"Eine vollständige Wiedereröffnung Japans und Impfstoffhoffnungen aus den USA haben die Sorgen über Hongkong in den Hintergrund gedrängt", schrieb Jeffrey Halley, leitender Marktanalyst bei Oanda Asia Pacific, in einer von Bloomberg berichteten Mitteilung . "Die Wetten, dass der Höhepunkt der Virusfolgen überschritten ist, behalten ihre starke positive Dynamik bei."
Unter den Einzelunternehmen stieg die Aktie der Lufthansa (DE:LHAG) um über 6% und setzte ihren Auftrieb vom Montag fort, nachdem die Bundesregierung eine Rettungsaktion in Höhe von 9 Milliarden Euro (9,8 Milliarden US-Dollar) vereinbart hatte, die Berlin im Falle eines feindliches Gebot für die Fluggesellschaft ein Vetorecht einräumen würde. Das Abkommen, das das nahezu vollständige Monopol von Lufthansa für Inlandsflüge in Europas größter Volkswirtschaft festigt, muss jedoch noch von den EU-Kartellbehörden genehmigt werden.
Angesichts der Tatsache, dass andere Rettungsaktionen jetzt als wahrscheinlicher angesehen werden und der wirtschaftliche Gegenwind offenbar nachlässt, steigen die Aktien des Reisesektors wieder an. IAG (LON:ICAG), der Eigentümer von British Airways, legte über 15% zu, easyJet (LON:EZJ) über 10%, Ryanair (IR:RYA) (LON:{{8790|RYA}) }) über 9% und Air France KLM (PA:AIRF) über 8%. Darüber hinaus stiegen Anteile der Reisegruppe Tui (DE:TUIGn) um 18%, nachdem ihr CEO angekündigt hatte, dass das Unternehmen die Flüge Ende Juni wieder aufnehmen wird.
Im Automobilsektor stieg Aston Martin (LON:AML) um 32%, nachdem der britische Luxusautohersteller bestätigt hatte, dass Tobias Moers, der CEO von Mercedes-AMG, Unternehmenschef wird.
Auch die französischen Autohersteller Renault (PA:RENA) und Peugeot (PA:PEUP) (OTC:PUGOY) stiegen um 5% bzw. 3%, als Präsident Emmanuel Macron sagte, dass die Unterstützung für stark angeschlagenen Automobilsektor „massiv verstärkt" werden wird.
Am Rohölmarkt stiegen die Kurse, unterstützt durch die Meldung, dass Japan, die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt, die Ausgangssperren aufhebt, sowie durch die Wiederaufnahme von Inlandsflügen in Indien.
Um 09:30 MEZ wurden US-Rohöl-Futures zum Juni um 3,5% höher zu 34,2 USD gehandelt, während der internationale Benchmark Brent um 2,2% auf 36,30 USD stieg.
Demgegenüber fielen US-Gold-Futures um 0,4% auf 1.729,25 USD die Feinunze, während der EUR/USD Kurs zu 1,0935 mit einem Tagesplus von 0,3% gehandelt wurde.