von Peter Nurse
Investing.com - An den europäischen Aktienmärkte überwogen am Montag die Verkäufe, mit starken Verlusten im Reisesektor angesichts der Befürchtungen einer zweiten Covid-19-Welle in Europa.
Um 09:50 MEZ stand der DAX um 0,1% tiefer, der französische CAC 40 fiel um 0,5%, während der britische FTSE Index um 0,5% nachgab.
Die Entscheidung des Vereinigten Königreichs über das Wochenende, Besucher aus dem beliebten Urlaubsziel Spanien wegen zunehmender Coronavirus-Fälle unter Quarantäne zu stellen, hat den Reisesektor schwer getroffen.
Der Reiseveranstalter Tui (DE:TUIGn) und easyJet (LON:EZJ) fielen beide um über 13%, International Airlines Group (LON:ICAG) verlor fast 10%, während Ryanair (IR:RYA) (LON:RYA), die im zweiten Quartal erneut einen großen Verlust verzeichnete, um 8% einbrach.
Sorgen über eine zweite Welle der Covid-19-Pandemie in Europa und die Probleme, die diese nicht nur für die spanische Tourismussaison bedeuten könnte, haben die positiven Unternehmensnachrichten aus China am Montagvormittag überschattet.
Die Gewinne der großen chinesischen Industrieunternehmen stiegen im Juni mit einem Plus von 11,5% so stark wie seit März des letzten Jahres nicht mehr. Das war fast das Doppelte des Anstiegs im Mai von 6,0%, teilte das nationale Amt für Statistik am Montag mit.
China ist für viele europäische Unternehmen ein wichtiger Exportmarkt und Anzeichen einer Erholung dort werden den Optimismus hinsichtlich der weiteren Entwicklung der Unternehmen der Region beflügeln, die laut vorläufigen Einkaufsmanagerindizes vom Freitag, im Juli wieder zu Wachstum zurückgekehrt ist.
An anderer Stelle ergänzte der deutsche Ifo-Index die positive Botschaft der Einkaufsmanagerindizes aus der letzten Woche, indem er im Juli etwas stärker als erwartet anstieg.
Ansonsten stieg die Aktie von SAP (DE:SAPG) um 2,7%, nachdem das deutsche Softwareunternehmen im zweiten Quartal sein operatives Ergebnis und seinen Umsatz gesteigert hatte und eine Serie von Ergebnisverbesserungen fortgesetzt hatte, seit es sein Co-CEO-Modell im vergangenen Jahr aufgegeben hatte.
Royal KPN NV (AS:KPN) fiel um 3,3%, obwohl der Nettogewinn im zweiten Quartal um 6,3% stieg, was dem niederländischen Telekommunikationsunternehmen nach durch geringere Restrukturierungskosten und den Verkauf der Einheit KPN Consulting zustandekam.
Die Ölpreise waren am Montag etwas niedriger, als US-Rohöl-Futures mit 41,10 USD pro Barrel um 0,5% niedriger gehandelt wurden, während der Kurs der internationalen Referenzsorte Brent um 0,5% auf 43,58 USD fiel.
"Die Marktteilnehmer scheinen nervös zu sein, wenn es darum geht, eine starke Sicht auf den Markt zu haben, und es gibt immer noch viel Unsicherheit, die die Aussichten für die Nachfrage trübt", schrieben Analysten von ING.
Des weiteren stiegen US-Gold-Futures um 1,7% auf 1.929,50 USD die Feinunze, nachdem sie zuvor am Montagmorgen ein neues Rekordhoch von 1.937,60 USD erreicht hatten, womit sie ihren alten Höchststand vom September 2011 übertrafen, während der EUR/USD Kurs zu 1,1698 mit einem Tagesgewinn von 0,4% gehandelt wurde.