von Peter Nurse
Investing.com - Die Ölmärkte waren am Montag schwächer, da der Wiederanstieg von Coronavirus-Neuinfektionen in einer Reihe wichtiger Staaten, wie auch den USA, die Erholung der Kraftstoffnachfrage belasten könnte.
Um 13:00 MEZ wurden US-Rohöl-Futures um 4,1% tiefer zu 34,77 USD das Fass gehandelt und auch der internationale Benchmark Brent fiel um 2,7% auf 37,70 USD.
Am Wochenende meldete China nach fast zwei Monaten ohne neue Fälle einen Ausbruch auf dem Pekinger Lebensmittelgroßhandelsmarkt Xinfadi, während Japans Hauptstadt Tokio am Sonntag die höchste Anzahl von Neuerkrankungen seit rund einem Monat berichtete.
In den Vereinigten Staaten, dem größten Ölverbraucher der Welt, wurden allein am Sonnabend mehr als 25.000 neue Fälle gemeldet, als weitere Bundesstaaten neue Infektionen und Krankenhauseinlieferungen meldeten.
"Die Erholung der Ölnachfrage ist bereits ein langwieriger Prozess und eine neue Welle von Fällen wird sicherlich die Sorge aufkommen lassen, dass eine Erholung der Nachfrage noch länger dauern könnte als ursprünglich angenommen", sagte Warren Patterson, der Leiter der Rohstoffstrategie bei ING.
Der britische Ölmajor BP (LON:BP) sieht zudem, dass sich die Coronavirus-Pandemie langfristig auf den Energiebedarf auswirken wird und hat daher Abschreibungen und Wertminderungen in Milliardenhöhe angekündigt, nachdem er seine Preisannahmen gesenkt hatte.
"Nachdem sich die Covid-19-Pandemie im zweiten Quartal 2020 fortgesetzt hat, sieht BP nun die Aussicht auf eine dauerhafte Auswirkung der Pandemie auf die Weltwirtschaft mit dem Potenzial für einen über einen längeren Zeitraum schwächeren Energiebedarf", sagte das Unternehmen.
Diese Woche sollten zahlreiche Daten hereinkommen, die die Lage am Rohölmarkt veranschaulichen. Die IEA wird am Dienstag ihren monatlichen Ölmarktbericht veröffentlichen, der den Ausblick für den Rest des Jahres bis nach 2021 hinein enthalten wird.
Ihm folgt der Monatsreport der OPEC am Mittwoch, in dem das Kartell seinen Ausblick und Produktionsschätzungen für Mai mitteilen wird.
Und schließlich wird der technische Ausschuss der OPEC+ und der Gemeinsame ministeriale Überwachungsausschuss am Mittwoch bzw. Donnerstag zusammenkommen, um die laufenden Produktionskürzungen zu erörtern und festzustellen, ob die Länder ihren Anteil an den Kürzungen geleistet haben.
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