von Geoffrey Smith
Investing.com - Die US-Aktienmärkte eröffneten die Woche in negativer Stimmung, da Bedenken hinsichtlich des anhaltenden Risikos eines erneuten Ausbruchs des Coronavirus zu Befürchtungen führten, dass die Rallye in den letzten Wochen zu weit und zu schnell gegangen sein könnte.
Um 16:00 MEZ stand der Dow Jones Industrial Average um 207 Punkte oder 0,9% tiefer auf 24.124 Punkten. Der S&P 500 sank um 0,5%, während der Nasdaq Composite 0,2% hinzugewann.
Die Stimmung wurde von Berichten überschattet, denen zufolge mehrere Mitarbeiter des Weißen Hauses sich mit dem Coronavirus angesteckt oder in Berührung gekommen sind, darunter auch Vizepräsident Mike Pence. Negative Quartalszahlen vom Hotelbetreiber Marriott und Sorgen über die sinkenden Umsätze von Tesla in China wirkten sich ebenfalls aus. Die Aktie von Tesla (NASDAQ:TSLA) begann den Handel um 3,4% tiefer.
Der katastrophale Arbeitsmarktbericht vom April, aus dem hervorging, dass im letzten Monat in den USA über 20 Millionen Arbeitsplätze verlorengingen, mag erst einmal ignoriert worden sein, aber ein Wochenende der Reflexion scheint die Anleger skeptischer gegenüber der Geschichte gemacht zu haben, dass eine frühe Wiedereröffnung der Wirtschaft einen schnellen Wiederaufschwung bringen wird.
Die Analysten von Goldman Sachs (NYSE:GS) sagen jetzt voraus, dass der S&P 500 in den nächsten drei Monaten um rund 18% fallen könnte.
"Ein einziger Katalysator löst möglicherweise keinen Rückzug aus, aber wir glauben, dass eine Reihe von Sorgen und Risiken bestehen, und unsere Kundengespräche bestätigen, dass die Anleger sie herunterspielen", schrieb David Kostin, Chefaktienstratege bei Goldman Sachs, in einer wöchentlichen Mitteilung an die Kunden.
Die AAII-Umfrage zur Anlegerstimmung Ende letzter Woche hatte ergeben, dass nur 23,7% der Anleger in Bezug auf Aktienkurse auf ihrem aktuellen Niveau noch bullisch waren, was einem Rückgang von fast sieben Prozentpunkten gegenüber der Vorwoche entspricht. Im Vergleich dazu waren fast 53% der Befragten bärisch eingestellt.
Vor diesem Hintergrund schwächten sich die Bankaktien ab, als Investoren den Spekulationen, dass die US-Zinssätze im nächsten Jahr unter Null fallen könnten, mehr Glauben schenkten. Die Aktie der Citigroup (NYSE:C) fiel um 4,8% und die von JPMorgan (NYSE:JPM) um 3,0%.
Vor dem Hintergrund, dass United Airlines Holdings (NASDAQ:UAL) Ende letzter Woche einen geplanten Verkauf neuer Schuldtitel absagte (die Aktie fiel um 6,8%), fielen die Aktien anderer Fluggesellschaften ebenfalls stark, während Boeing (NYSE:BA) Anteile 3,5% abgaben, nachdem Qantas den Zeitplan für die Annahme neuer Flugzeuge verschoben hatte.
Die Aktien von Marriott International (NASDAQ:MAR) fielen um 5,8%, nachdem der Hotelbetreiber gewarnt hatte, dass sich die Zimmerbelegung in China seit Aufhebung der Sperren sich nicht wesentlich erholt habe. Ergebnis und Umsatz des ersten Quartals blieben hinter den bereits stark nach unten revidierten Erwartungen zurück.
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