ROM (dpa-AFX) - Die Telecom Italia (ETR:TQI) (AFF:TIT) hat nach dem dritten Jahr in Folge mit roten Zahlen ihre Dividende gestrichen. Der Stammaktionär werde erstmals in der Geschichte des Unternehmens leer ausgehen, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Unternehmenschef Marco Patuano sieht dennoch Licht am Ende des Tunnels. Im kommenden Jahr sollen die Anteilseigner deshalb nicht mehr leer ausgehen.
Der Fehlbetrag verringerte sich zwar im Vergleich zum Vorjahr von 1,63 Milliarden auf 674 Millionen Euro, wie die italienische Telefongesellschaft mitteilte. Experten hatten wie beim Umsatz auch mit einem besseren Ergebnis gerechnet. Die Erlöse der Italiener schrumpften um gut neun Prozent auf 23,4 Milliarden Euro. Dabei ging es in der Heimat ebenso bergab wie im jahrelangen Wachstumsgarant Brasilien. In Italien soll sich der Umsatzrückgang in diesem Jahr verlangsamen, verspricht Patuano.
Das 1997 privatisierte Unternehmen muss sein Geld zusammenhalten, um die Netze in Italien und Brasilien aus- und den Schuldenberg abzubauen. Nach dem Verkauf des Argentiniengeschäfts bleiben dem Konzern Schulden in Höhe von 26,8 Milliarden Euro. An der Börse ist das Unternehmen derzeit 15 Milliarden Euro wert.
Vor wenigen Tagen hatte Patuano angekündigt, nach dem Verkauf der Argentiniensparte am Brasiliengeschäft festzuhalten. 'Ich habe der brasilianischen Regierung gesagt, dass wir gekommen sind, um zu bleiben', sagte er. Seit längerem gibt es Gerüchte um ein Interesse von Telefonica (FSE:TNE5) (SCM:TEF) an Teilen der dortigen Sparte. 'Wir investieren und verbessern das Netz', sagte Patuano weiter.
Es halten sich die Spekulationen, dass Telecom Italia das Brasiliengeschäft in Teilen oder in Gänze an Telefonica verkaufen wird. Hintergrund der Überlegungen ist der hohe Einfluss der Spanier bei Telecom Italia. Telefonica hält über die Holdinggesellschaft Telco rund 15 Prozent an dem Konzern.br