Tesla (WKN: A1CX3T)-Aktionäre haben derzeit viel Freude. So ist der Aktienkurs innerhalb von nur zwölf Monaten um etwa 689 % gestiegen. Das Wertpapier hat sich also knapp verachtfacht. Seit dem Börsengang im Jahr 2010 sind die Aktien mittlerweile um knapp 9.200 % gestiegen. Wer also mutig war und langfristig dabei blieb, konnte sein Kapital beinahe um Faktor 93 vermehren. Aus 10.000 Euro wären knapp 930.000 Euro geworden (22.10.2020).
Tesla wird stetig profitabler Dabei hatten viele Investoren lange Zeit sogar auf einen Niedergang des Unternehmens gewettet und sich dabei hohe Verluste eingehandelt. Seit einigen Quartalen müssen aber auch die hartnäckigsten Shortseller aufgeben, denn Tesla erzielt jetzt stetig Gewinne. Im dritten Quartal 2020 waren es 331 Mio. US-Dollar. Ein Jahr zuvor lag der Gewinn noch bei 143 Mio. US-Dollar.
Für Tesla ist es der fünfte Quartalsgewinn in Folge und dies trotz einer schweren Weltwirtschaftskrise, in der jeder andere Autokonzern tiefrote Zahlen schreibt. Der Cashflow stieg von 756 auf 2.400 Mio. US-Dollar, was viele Investoren beeindrucken sollte.
Infolgedessen verbessert sich Teslas finanzielle Situation deutlich. So stieg der Kassenbestand um 5,9 auf 14,5 Mrd. US-Dollar. Ein Kurstreiber ist zudem die steigende Gewinnmarge. Sie lag vor einem Jahr noch bei 2,67 % und heute bei 4,3 %. Elon Musk hat bereits angekündigt, sie weiter auf Branchenrekordwerte steigern zu wollen.
Dazu werden eine Senkung der Produktionskosten und eine Steigerung der Effektivität beitragen. Zudem möchte Tesla seine Batterien zukünftig innerhalb des Konzerns produzieren, was weitere Kostenvorteile mit sich bringt. Der Umsatz hat im dritten Quartal 2020 mit 7.611 Mio. US-Dollar ebenfalls einen neuen Rekordwert erreicht. Er lag 42,2 % über dem Vorjahresquartal.
Absatzbeschleunigung und hohe Ziele Der Ausbau der Werke läuft nach Plan und findet ebenfalls mit Rekordtempo statt. Der Absatz stieg trotz Wirtschaftskrise auf 139.593 Wagen. Im Vorjahresquartal waren es 97.186, was einer Steigerung um 43,6 % entspricht. Dass der Absatz gerade besonders stark anzieht, ist am Vergleich zum zweiten Quartal 2020 erkennbar, als Tesla gerade einmal 90.891 Fahrzeuge verkaufte.
Mit einem Anteil von 89 % ist das Model 3 derzeit der Hauptabsatztreiber. Zudem verbesserten sich auch der Aufbau der Solar- und Stromspeicheranlagen um 33 % beziehungsweise 59 %. Die Anzahl der Supercharger legte um 32 % zu.
Für das Gesamtjahr 2020 strebt Tesla weiterhin einen Absatz von 500.000 Autos an. Seit Jahresanfang liegt er bis jetzt bei 318.980 Stück. Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, müsste sich der Elektroautokonzern also noch einmal deutlich steigern. Dies scheint jedoch aufgrund des stetigen Kapazitätsausbaus und der zunehmenden Nachfrage möglich.
So wurde beispielsweise im Fremont-Werk kürzlich die jährliche Produktionskapazität auf 500.000 Model 3/Model Y-Einheiten erweitert. Bis Ende des Jahres 2020 soll sie voll genutzt werden. Hinzu kommt das Shanghai-Werk, in dem jährlich 250.000 Autos produziert werden können.
Tesla arbeitet darüber hinaus daran, die Reichweite seiner Fahrzeuge um derzeit geplante 54 % zu steigern, während die Kosten gleichzeitig um 56 % sinken sollen.
Die Tesla-Aktie (NASDAQ:TSLA) scheint überbewertet Trotz aller Erfolge scheint der Aktienkurs derzeit schon zu stark gestiegen zu sein. Der Wert notiert heute zu einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 15,6 und zu einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von fast 37 (22.10.2020). Wenn die Tesla-Aktie also derzeit ein stetig größer werdendes Problem besitzt, dann ist es die sehr hohe Bewertung, die nach einer Korrektur verlangt.
Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla.
Motley Fool Deutschland 2020