🚀 ProPicks KI erreicht +34,9 % Rendite!Mehr erfahren

Thyssenkrupp-Aktie: Diese Wasserstoff-Chance bringt dir nicht die Million

Veröffentlicht am 08.02.2022, 08:34
Aktualisiert 08.02.2022, 08:35
Thyssenkrupp-Aktie: Diese Wasserstoff-Chance bringt dir nicht die Million
TKAG
-

Weder für Langfristinvestoren noch für Trader ist die Aktie von Thyssenkrupp (DE:TKAG) (WKN: 750000) ein interessanter Investment Case. In den vergangenen vier Wochen fiel der Kurs um mehr als 13 %. Über die vergangenen fünf Jahre beträgt das Minus sogar fast 62 %. Heute bekommen wir die Aktie für 8,81 Euro (Stand: 7. Februar 2022). Hast du Lust auf einen solchen Rohrkrepierer?

Manch ein Analyst sieht aktuell sogar Luft nach oben und verweist auf grünen Stahl. Und es stimmt auch: Wasserstoff ist in der Stahlindustrie ein ganz heißes Thema. Ich aber sehe viele deutlich bessere Investmentchancen als ausgerechnet Thyssenkrupp.

Thyssenkrupp will wieder angreifen Erst vor wenigen Tagen hat CEO Martina Merz den Aktionären gewinnträchtiges Wachstum in Aussicht gestellt. Thyssenkrupp befinde sich weiter im Umbau. „Aber unser Ziel, wieder ganz oben mitzuspielen, das rückt in greifbare Nähe“, sagte sie bei der Onlineaktionärsversammlung.

Thyssenkrupp scheint zudem fest entschlossen zu sein, wieder eine Dividende zahlen zu wollen. Das Unternehmen rechnet mit einem Jahresgewinn von mindestens 1 Mrd. Euro. Im Vorjahr fuhr es noch einen Verlust von rund 25 Mio. Euro ein. Die letzte Dividende gab es nach dem Geschäftsjahr 2017/18: 15 Euro-Cent je Aktie.

Doch wenn ich auf die langfristigen Geschäftszahlen schaue, lockt mich Thyssenkrupp auf keinen Fall hinter dem Ofen hervor.

Die Kapitalrenditen sind mau. Sie pendeln seit Jahren im unteren einstelligen Bereich. Gleiches gilt für die Gewinnmargen.

Grüner Stahl heilt nicht die Thyssenkrupp-Wunden Aber CEO Merz will es wissen. Die grüne Transformation soll es nun endlich bringen. Und finanzielle Hilfen vom Staat. Diese seien unverzichtbar, um den Wandel hin zur klimaneutralen Produktion hinzubekommen, sagt Merz.

Die Probleme der deutschen Stahlindustrie sind grundlegender Natur. Über den Berg wird Thyssenkrupp so lange nicht kommen, wie die Zukunft der Stahlbranche ungeklärt ist.

Hoffnung dank IPO Einzig der Börsengang des Wasserstoff-Elektrolyse-Anlagenbauers Nucera könnte in naher Zukunft für ein paar Hoffnungsschimmer sorgen. Er ist ein Joint Venture mit dem italienischen Unternehmen De Nora.

Langfristig möchte Thyssenkrupp bei der Stahlproduktion große Mengen Kohlenstaub einsparen. Auf diesem Weg könnte das Unternehmen seine CO₂-Emissionen um bis zu 20 % senken. Doch hier gibt es Unwägbarkeiten. Vor allem stellt sich die Frage, wie der dann genutzte Wasserstoff erzeugt wird.

Werden sich die Investitionen lohnen? Beim Thema Wachstumspotenzial müssen wir Fools uns immer anschauen, wie das Management mit dem Kapital umgeht. Kapitalallokation heißt das Zauberwort. Und die ist eine der Königsdisziplinen der Betriebswirtschaft.

Eine Glaskugel habe ich zwar nicht und Prognosen für die Zukunft sind immer schwer. Aber der Blick auf die historischen Daten liefert uns zumindest ein wenig Klarheit darüber, was wir dem Management zutrauen können. Schauen wir uns also den Return on Invested Capital (ROIC) von Thyssenkrupp der letzten Jahre an.

Hier wird es leider bitter. Im Durchschnitt der letzten drei Geschäftsjahre ist der ROIC sogar negativ: -10,7 % pro anno. Und er sank von Jahr zu Jahr, in den vergangenen beiden Jahren um durchschnittlich 250 % pro anno.

Thyssenkrupp bleibt flügellahm Dabei besitzt Thyssenkrupp das nötige finanzielle Fundament, um zu wachsen. Die Bilanz ist stabil. Das Umlaufvermögen ist mehr als doppelt so hoch wie die kurzfristigen Verbindlichkeiten. Die Schulden entsprechen 44 % des Eigenkapitals. Und Letzteres ist fast fünfmal so hoch wie die immateriellen Vermögenswerte. Das sind allesamt gute Werte.

Aber die Aktie hat zu wenig Wachstumspotenzial. Hier sehe ich einfach bessere Kandidaten am Markt, wie etwa dieses Unternehmen.

Henning Lindhoff besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2022

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.