Von Dhirendra Tripathi
Investing.com - Der Handel mit Aktien der Digital World Acquisition (NASDAQ:DWAC) wurde am Donnerstag mehrmals unterbrochen. 350 % explodierte die Aktie, nachdem die Meldung über den Ticker lief, wonach das SPAC mit der geplanten Social-Media-Plattform des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump fusioniert. Bei den Händlern schlug die Nachricht ein wie eine Bombe und versetzte sie in einen regelrechten Kaufrausch.
Bis 18.05 Uhr wurden an der Nasdaq mehr als 323 Millionen Anteile des Unternehmens gehandelt.
Bei einem SPAC (Special Purpose Acquisition Company) handelt es sich um eine Blankogesellschaft, die Erlöse aus einem Börsengang nutzt, um Privatunternehmen an die Börse zu bringen. Sie wird in der Regel von renommierten Experten mit einschlägiger Branchenerfahrung gegründet, was ihr die anfängliche Bewertung beschert. Aus der anschließenden Transaktion ergibt sich dann der endgültige Börsenwert.
DWAC war am Donnerstagmittag die am meisten gehandelte Aktie unter den an der NYSE und der Nasdaq gelisteten Papieren.
Dass die Aktie auf die Unterstützung der in den sozialen Medien aktiven Kleinhändler zählen kann, zeigt sich darin, dass sie unter den zehn beliebtesten Titeln auf Reddits WallStreetBets zu finden war, deren Mitglieder hinter dem kometenhaften Aufstieg von Meme-Aktien wie GameStop (NYSE:GME) und AMC Entertainment (NYSE:AMC) standen.
Die Trump Media & Technology Group gab den Zusammenschluss mit dem SPAC am Mittwoch bekannt. Trump kündigte außerdem eine Plattform namens "TRUTH Social" an, die seiner Meinung nach "der Tyrannei von Big Tech die Stirn bieten wird".
In der Pressemitteilung, in der die Übernahme angekündigt wurde, heißt es, dass das Trump-Unternehmen "einen anfänglichen Unternehmenswert von 875 Millionen Dollar" haben wird.
In der Pressemitteilung, in der die Übernahme angekündigt wurde, heißt es, dass das Trump-Unternehmen "einen anfänglichen Unternehmenswert von 875 Millionen Dollar" haben wird.
DWAC wurde Ende letzten Jahres gegründet, kurz nachdem Trump seine Wiederwahl verloren hatte.
Der CEO des Unternehmens, Patrick Orlando, ist laut behördlichen Unterlagen auch der CEO von Yunhong International. Yunhong gibt Wuhan, China, als seinen Hauptsitz an, die Stadt, aus der das Coronavirus stammt und ein Ort, den Trump oft mit dem Virus in Verbindung bringt.
Der Finanzchef des SPAC, Luis Orleans-Braganza, ist Mitglied des brasilianischen Parlaments, wie aus einem Zulassungsantrag hervorgeht.
Seit einigen Monaten ist Trump nicht mehr in den sozialen Medien präsent, da sowohl Facebook (NASDAQ:FB) als auch seine damalige Lieblingsplattform Twitter (NYSE:TWTR) ihn wegen seiner angeblichen Rolle bei der Anstiftung zum Aufstand am 6. Januar im Kapitol von ihren Plattformen verbannt haben. Seitdem hat Trump nach Möglichkeiten gesucht, seine einst große Präsenz in den sozialen Medien zurückzugewinnen.