🥇 Sparen vor dem BLACK FRIDAY? Bis zu 55 % auf InvestingPro – schon vor dem großen Tag!JETZT ZUGREIFEN

Trumps Abkehr von der Nato spielt Airbus in die Karten

Veröffentlicht am 17.01.2017, 13:11
© Reuters. The logo of Airbus group is pictured in Colomiers
AIR
-

- von Jens Hack

München (Reuters) - Eine Abkehr der Amerikaner von der Nato könnte Airbus (PA:AIR) neue Rüstungsgeschäfte bescheren.

"Meine Vermutung ist, dass wir bereits 2018 in den Budgets erste Veränderungen sehen werden. Die Diskussionen zeigen, dass die Bereitschaft in unseren Heimatnationen zunimmt", sagte Airbus-Rüstungschef Dirk Hoke in einem am Dienstag veröffentlichten Interview der Nachrichtenagentur Reuters im Vorfeld des Davoser Weltwirtschaftsforums. Der künftige US-Präsident Donald Trump hatte das transatlantische Verteidigungsbündnis als "obsolet" bezeichnet und angekündigt, die Europäer in der Verteidigungspolitik stärker sich selbst zu überlassen.

"Wir gehen davon aus, dass die europäischen Länder die Zukunft der Nato intensiv diskutieren. Diese Diskussion war lange überfällig, wenn man sieht, dass in Europa nur noch fünf Länder das gemeinsame Ziel von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukt für Verteidigung ausgeben", erklärte der Manager. "Kein Land ist groß genug, die Verteidigung alleine zu stemmen. Dabei wird die gemeinsame Beschaffung extrem relevant. Da wird es mehr als nur Lippenbekenntnisse geben."

Bereits im vergangenen Jahr habe Airbus Defense & Space, das Militärflugzeuge wie den Eurofighter und den A400M anbietet, besser abgeschnitten als früher befürchtet. "Das vergangene Jahr war ein gutes Jahr für D&S. Wir glauben, dass wir in allen Geschäften gleichmäßig verteilt wachsen können." Das Rüstungsgeschäft trägt noch ein Fünftel zum Airbus-Konzernumsatz von mehr als 64 Milliarden Euro bei, der vor allem aus dem Geschäft mit Verkehrsfliegern kommt.

Airbus drängt seit langem auf eine stärkere Zusammenarbeit der europäischen Länder, insbesondere Deutschland und Frankreich, beim Kauf neuer Rüstungsgüter. Bisher setzten die Nationen allerdings meist dennoch auf Alleingänge, wenn es um die Beschaffung von Kriegsgerät für ihre Armeen ging. So werden in Europa drei verschiedene Kampfflugzeuge der aktuellen Generation eingesetzt, darunter der Airbus-Eurofighter, dessen Exportchancen immer mehr schwinden. Auf Dauer ist es nicht sinnvoll wie jetzt mit dem Eurofighter, Rafale und Gripen drei Systeme parallel zu betreiben. Es gibt sehr konstruktive Gespräche", sagte Hoke. "Bei der Zusammenarbeit muss der Aufwand in sinnvolle gemeinsame Programme gesteckt werden."

© Reuters. The logo of Airbus group is pictured in Colomiers

NEUE JETS FÜR 2035

Airbus hat dabei vor allem das nächste Großprojekt zum Bau eines neuen Universalkampfjets im Blick. "Es ist so, dass der Tornado 2035 ausläuft, in Deutschland und auch etwa in Spanien die F-18 Flotte. Es gibt also intensive Diskussionen, wie das Kampfsystem der nächsten Generation aussieht", sagte Hoke. "Das nächste System wird voraussichtlich bemannt sein und unbemannte Systeme steuern können. Es gibt seit Ende vergangenen Jahres konkrete Anzeichen, dass man das neue Programm ernsthaft diskutiert." Daneben müssten sich Industrie und Politik auf schnellere Entwicklungen und Anschaffungen einstellen, da sich Bedrohungslagen immer schneller änderten.

Die Aufstockung des Berliner Verteidigungsetat sei ein Vorbote. "In Deutschland will man Milliarden zusätzlich zum Verteidigungsbudget dazu nehmen. Da ist ein erster Schritt gemacht, auch wenn man dort vom Ziel der zwei Prozent noch weit entfernt ist." Allerdings räumt er ein: "Haushaltsmilliarden hat noch keiner versprochen."

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.