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Und wieder heißt es: „Hüte dich vor der ETF-Abzocke!“

Veröffentlicht am 12.04.2020, 08:08
Aktualisiert 12.04.2020, 08:35
Und wieder heißt es: „Hüte dich vor der ETF-Abzocke!“

Ich vermute, du kennst sie, die reißerischen Werbethemen, die auf vielen Internet- und vor allem Börsenseiten lauern. So mancher möchte seine Berichte verkaufen. Einige hingegen versuchen andere Dinge schlechtzumachen. Häufig im Fadenkreuz: die kostengünstigen Indexfonds und ETFs.

Jetzt im Crash haben viele solche Werbeanzeigen wieder reichlich Oberwasser. Es heißt, man solle sich vorbereiten und nicht noch mehr Geld verlieren. Ja, sogar das Hüten vor der ETF-Abzocke ist immer mal wieder ein Thema. Oder generell die vermeintlichen Gefahren, die von den Passivfonds ausgehen.

Aber was ist dran an solchen Anzeigen und an derartigen Berichten? Eine Frage, der wir im Folgenden einmal auf den Grund gehen wollen. Kleiner Spoiler an dieser Stelle: Es ist definitiv nicht so viel, wie du befürchtest. Vermutlich nicht einmal ansatzweise.

„Hüte dich vor der ETF-Abzocke“ Was solche Berichte für gewöhnlich gemein haben, ist, dass sie es mit der Wahrheit nicht ganz so genau nehmen. In einigen dieser Anzeigen und Berichte habe ich beispielsweise gelesen, dass die kostengünstigen Indexfonds und ETFs für Investoren eine teure Lösung wären. Ja, wirklich, eine Gesamtkostenquote bei vielen marktbreiten Indexfonds von teilweise 0,0x % ist wirklich eine teure Angelegenheit. Vorsicht, Ironie.

Auch gebe es teure Spreads, also die Differenz zwischen Buch- und Geldkursen, die teilweise im höheren Prozentbereich liegen würden. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, woher solche Gerüchte kommen: Allerdings sind und bleiben sie für die meisten Basis-ETFs einfach falsch. Wobei ich nicht ausschließen möchte, dass es Exoten gibt, die solche Konditionen bieten. Sofern du allerdings bei einer breiten Indexbasis bleibst, wirst du so etwas nicht fürchten müssen.

Diese Berichte werden in diesen Tagen noch um eine bemerkenswerte Komponente erweitert. Demnach würden ETFs in der Korrektur Geld verlieren. Die Investoren wären der marktbreiten Performance schutzlos ausgeliefert. Auch das ist etwas, das man teilweise in diesen Tagen lesen kann. Wobei das natürlich ebenfalls bloß die halbe Wahrheit ist.

Die andere Seite dieser Medaille Wie gesagt: Die Kritiker von ETFs nehmen es leider teilweise mit der Wahrheit nicht ganz so ernst. Während man teure Gebühren und Spreads relativ leicht in das Reich der Fabelwesen (oder zumindest Exoten) zurückweisen kann, ist das mit der aktuellen Performance natürlich etwas anders. Denn auch ich muss natürlich zugegeben: Ja, wer vor zwei Monaten viel Geld in kostengünstige Passivfonds investiert hat, der besitzt heute viel weniger.

Allerdings ist das eine sehr kurzfristige und beschränkte Sichtweise an dieser Stelle. Korrekturen und auch regelrechte Crashs sind und bleiben Teil einer marktüblichen Performance. Sie gehören sogar zu den marktüblichen Renditen im höheren einstelligen Prozentbereich über viele Jahre und Jahrzehnte hinzu. Zumindest für diejenigen, die nicht in Panik verfallen, wenn die Börsen dann mal korrigieren. Beziehungsweise sich von solchen merkwürdigen Berichten nicht von ihrem Ansatz abbringen lassen.

Von einer Abzocke oder einem Geldvernichter zu sprechen ist daher aus einem langfristigen Blickwinkel heraus falsch. Zumal auch viele Aktivfonds (die häufig hinter solchen Anzeigen stecken, weil sie verkaufen wollen) jetzt Federn gelassen haben. Die meisten Fondsmanager sind schließlich vom Coronavirus ebenfalls so kalt erwischt worden wie du und ich.

Die grundsätzliche Chance auf einen starken Vermögensaufbau über Jahre und Jahrzehnte hinweg mit ETFs bleibt somit bestehen. Es gibt zwar auch Nachteile und Risiken, wie sich jetzt in der Korrektur offenbart. Allerdings auch viele Chancen und Vorteile, wobei hier vor allem der günstige Preis vieler Passivfonds zu nennen ist. Es gibt eben keine ETF-Abzocke, auch wenn dir so mancher eigennützige Börsendienst das so verkaufen will.

Die Chancen und Risiken bleiben immer die gleichen Chancen und Risiken bleiben somit immer die gleichen: Und zwar marktüblich. Dazu gehören Korrekturen und Crashs. Allerdings auch lange und Jahre, teilweise sogar Jahrzehnte andauernde Erholungsbewegungen. Mit kostengünstigen Indexfonds kann man dabei einen starken Teil dieser Reise mitgehen und ein Vermögen aufbauen.

Eigentlich verändert sich in der Welt der ETFs daher recht wenig. Wohl aber in der Kritik an den Passivfonds, die mit dem Zeitgeist geht. Und versucht, mit einer halben Wahrheit viele Privatinvestoren von diesem einfachen, günstigen und insgesamt mit Vorteilen behafteten Weg abzubringen.

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Motley Fool Deutschland 2020

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