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Unsere 3 internationalen Top-Aktien für die neue Dekade der 2020er-Jahre

Veröffentlicht am 10.01.2020, 09:10
Aktualisiert 10.01.2020, 09:36
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Die Aktie des Jahres zu wählen, gleicht fast einem Tippspiel, weil kurzfristig doch häufig Herr Zufall regiert. Nehmen wir jedoch die Perspektive eines Zeitraums von zehn Jahren ein, dann werden andere Kriterien wichtig.

Drei Autoren für The Motley Fool sind der Frage nachgegangen, an welches internationale Unternehmen sie sich jetzt am liebsten bis 2030 binden wollten – und erläutern auch, warum.

Schlaue Haushaltselektronik für alle Ralf Anders: Wenn ich eine einzige Aktie auswählen müsste, die ich über die nächsten zehn Jahre nicht anfassen darf, muss ich bei der Selektion anders vorgehen als sonst. Lieber würde ich nämlich auf ein ganzes Portfolio aus vielleicht einem Dutzend aussichtsreicher Nebenwerte setzen und dann hoffen, dass zumindest ein paar davon voll einschlagen, womit ich die zu erwartenden Verlierer locker verkraften könnte.

Einen Verlierer kann ich mir jedoch nicht leisten, wenn ich nur auf ein bis drei Aktien setze. Deshalb habe ich mir einen Champion ausgesucht, von dem ich zum einen überzeugt bin, dass er auf jeden Fall 2030 noch existieren wird, und zum anderen, dass er eine gute Chance auf wachsende Gewinne bietet, die den Kurs treiben könnten: Haier Smart Home (HK:1169) (WKN: A2JM2W).

Der chinesische Haushaltselektronikgigant ist auf allen Kontinenten zu Hause und fährt eine konsequente Expansionsstrategie. Diese besteht nicht nur daraus, Wettbewerber wie GE Appliances oder Candy zu übernehmen, sondern auch aus der kontinuierlichen Aufwertung des Produktprogramms. Mit designorientierten Premiumlinien und fortschrittlichen Vernetzungsfeatures werden selbst Platzhirsche wie Bosch, Miele und der frühere Partner Liebherr angegriffen.

Zuletzt wurde sogar die Qualität und Effizienz der Waschmaschinenmotoren dadurch bewiesen, dass sie in einem Formula-E-artigen Rennwagen verbaut wurden, um ein paar Runden auf dem Nürburgring zu drehen. An diesem und weiteren Beispielen lässt sich erkennen, wie ernst es dem Haier-Management ist, das Billigimage endgültig abzuschütteln und Haier dorthin zu führen, wo Huawei im Mobilfunkbereich bereits ist.

Langfristige globale Trends versprechen eine großartige Zukunft: Die Anzahl der Haushalte wächst unaufhörlich und zur Standardausstattung gehören neben Kühlschrank, Herd und Waschmaschine immer mehr spezialisierte Geräte. Weitere Chancen ergeben sich über komplementäre Produktgruppen wie Klima- und Lüftungstechnik oder Unterhaltungselektronik. Haier profitiert von unerreichten Größenvorteilen, deckt mit seinen Marken alle Preisklassen ab und hat alle Voraussetzungen, um weitere Marktanteile zu erobern.

Die Aktie ist bequem im XETRA-Handel erwerbbar. So viel dazu – jetzt bin gespannt, welche Gedanken ihr euch zu diesem Thema gemacht habt.

Cash und Daten für die Zukunft mit Zusatzchance Florian Hainzl: Mit Alphabet (NASDAQ:GOOGL) (WKN: A14Y6H) setze ich im neuen Jahrzehnt auf eine Aktie, die alleine schon eine gehörige Portion Diversifikation bietet. Aktuell stammen die Umsätze und Gewinne fast vollständig aus dem Werbegeschäft der weltweit bekannten Tochter Google. Hier ist man zusammen mit Facebook (NASDAQ:FB) (WKN: A1JWVX) der Platzhirsch. Die beiden Firmen vereinnahmen jeden vierten US-Dollar der weltweiten Werbeausgaben von 590 Mrd. US-Dollar. Die starke Position ist dabei schon allein durch die Vormachtstellung bei den Suchmaschinen erklärbar, bei denen man zum Beispiel mit einem Marktanteil von 94,8 % in Deutschland den Markt dominiert und einen riesigen Burggraben bietet.

Ja, das Geschäftsmodell wird leiden, wenn es zu einem wirtschaftlichen Abschwung und einer damit verbundenen Kürzung der Werbeausgaben kommt. Allerdings werden das die Empfänger der anderen drei US-Dollar noch ganz anders zu spüren bekommen. Mit liquiden Mitteln von 121 Mrd. US-Dollar lassen sich einige Krisen entspannt aussitzen. Außerdem verfügt das Unternehmen über einen riesigen Datenschatz, den man wohl in den nächsten Jahren zunehmend zu Geld machen wird. Hier profitiert man von der Investition in das Ökosystem Android und aktuell hat man neun Apps, die mehr als eine Mrd. Nutzer verzeichnen. Und diese Nutzer hinterlassen alle Informationen, die dazu führen, dass das Unternehmen seinen Kunden ähnlich/besser kennt als den eigenen Partner.

Und dann gibt es ja noch die anderen Wetten auf die Zukunft. Anfang des Jahres ging die Schlagzeile durch die Presse, dass die KI Deepmind in einer Studie Brustkrebs besser erkannte als Ärzte. Auch wenn die KI teilweise bei Fällen danebenlag, die die Ärzte wiederum richtig erkannten, lässt sich als ergänzende Lösung für den behandelnden Arzt ein riesiger Markt erkennen. Mit der Tochter Waymo hat man mit 16 Mio. Kilometer auf öffentlichen Straßen die umfangreichste praktische Erfahrung gesammelt. In meinen Augen zeigen die beiden Beispiele riesige realistische Zukunftsmärkte, die in der aktuellen Bewertung von Alphabet nicht berücksichtigt werden.

Das größte Risiko, das ich aktuell daher für die Aktie sehe, sind damit Regulierungs- und Zerschlagungsfantasien. Sollte es so weit kommen, ist die Frage, ob die einzelnen Teile nicht sogar höher bewertet werden als Alphabet als Ganzes. Bis es so weit kommt, sehe ich das Unternehmen allerdings sehr gut aufgestellt für das nächste Jahrzehnt.

Digitale Werbung ist heute schon mehr als nur Facebook und Google Sven Vogel: Ja, Google und Facebook sind die gewaltigen Platzhirsche der digitalen Werbewelt. Ist es beispielsweise für Mercedes-Benz aber wirklich notwendig, dafür zu bezahlen, bei der Google-Suche nach dem Mercedes-Benz EQC eine Werbeanzeige an erster Stelle zu bekommen? Oder hätte der interessierte Nutzer das Mercedes-Angebot nicht auch ohne Suchmaschinen-Marketing gefunden?

The Trade Desk (WKN: A2ARCV), der Anbieter einer programmatischen Werbeplattform für digitale Anzeigenkäufer, ist sich bei dieser Frage sicher: bei klassischer Onlineeerbung gibt es einiges zu verbessern. Das ist natürlich nicht allzu überraschend. Schließlich will man auch bei The Trade Desk an einen möglichst großen Teil der weltweiten Werbebudgets. Das Versprechen der Plattform von The Trade Desk klingt dabei großartig: Anzeigenkäufer – entweder Werbeagenturen oder auch große Konzerne, die ihre Marketingaktivitäten selbst steuern – erhalten Zugriff auf täglich über 500 Milliarden digitale Anzeigeflächen außerhalb von Facebook (NASDAQ:FB) und Google (NASDAQ:GOOGL).

Das Wörtchen programmatisch bedeutet übrigens – sehr vereinfacht dargestellt –, dass die Entscheidung, welcher Internetnutzer welchen Werbebanner zu sehen bekommt, vollautomatisiert und in wenigen Millisekunden abläuft. Die Basis dafür bietet das Verhalten des Internetnutzers – wobei keinerlei sensible und personenbezogene Daten verwendet werden – und ein Auktionsverfahren, bei dem derjenige Werbetreibende gewinnt, der den höchsten Preis für den Werbeplatz bezahlt.

Dieses Angebot scheint wunderbar anzukommen. Wurde im Jahr 2014 ein Werbebudget von nur etwas mehr als 200 Mio. US-Dollar über The Trade Desk abgewickelt, waren es im Jahr 2018 schon 2,4 Mrd. US-Dollar. Ordentliche 477 Mio. US-Dollar blieben davon als Umsatz bei The Trade Desk hängen. Im Jahr 2019 wird ein Umsatz von knapp 660 Mio. US-Dollar erwartet.

Bewahrheitet sich die Prognose eines Werbeexperten, dass künftig alle 725 Mrd. Werbedollars (IDC-Prognose für 2019) über digitale Medien fließen und programmatisch ausgespielt werden, dann hat The Trade Desk zumindest eine reelle Chance, seinen Umsatz in den kommenden zehn Jahren zu verzehn-, verfünfzig- oder gar zu verhundertfachen. Selbst bei einer heutigen Marktkapitalisierung von bereits 13 Mrd. US-Dollar bietet das noch immer eine großartige Chance für mutige und langfristig denkende Investoren.

Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. Florian Hainzl besitzt Aktien von Alphabet. Sven besitzt Aktien von Facebook und The Trade Desk. Suzanne Frey arbeitet als Führungskraft bei Alphabet und sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. Randi Zuckerberg, eine frühere Leiterin der Marktentwicklung und Sprecherin von Facebook sowie Schwester von CEO Mark Zuckerberg, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet, Facebook und The Trade Desk.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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