New York (Reuters) - Die US-Großbank Wells Fargo (NYSE:WFC) will im Skandal um falsche Konten hart durchgreifen.
Bei einer Prüfung solle genau untersucht werden, wer was wann wusste, sagte Finanzvorstand John Shrewsberry bei einem Branchentreffen am Dienstag. Dabei werde vor keiner Hierarchieebene halt gemacht. Wells Fargo erreichte in der Sache in der vergangenen Woche mit drei US-Behörden einen Vergleich und zahlt eine Strafe von 185 Dollar. Zudem sollen Kunden der Bank fünf Millionen Dollar Entschädigung für fingierte Konten unter ihrem Namen erhalten.
Wells-Fargo-Mitarbeiter sollen Kunden zu kostspieligen Finanzprodukten überredet haben, die diese weder angefordert noch gebraucht haben. Teilweise mussten sie dafür Gebühren zahlen. Die Mitarbeiter wollten offenbar anspruchsvolle Verkaufsziele erreichen. Insgesamt richteten sie mehr als zwei Millionen falscher Konten ein. Das Verhalten sei nicht zu akzeptieren", sagte US-Finanzminister Jack Lew. Das müsse verfolgt und abgestellt werden. Wells Fargo kündigte am Dienstag an, im Privatkundengeschäft künftig keine Ziele mehr ausgeben zu wollen. Wegen unangemessen Verhaltens hat die Bank bereits 5300 Mitarbeiter entlassen. Bei zehn Prozent handele es sich um Manager, sagte Shrewsberry. Darunter seien auch Filialleiter.