Frankfurt (Reuters) - Die Erfolgsserie der großen Wall-Street-Banken hält an. Nachdem zuletzt bereits zahlreiche US-Institute glänzen konnten, standen ihnen am Dienstag Goldman Sachs (NYSE:GS) und Morgan Stanley (NYSE:MS) mit ihren Quartalsergebnissen in nichts nach.
Allerdings litten alle US-Institute unter dem vergleichsweise schwachen Handel an den globalen Anleihemärkten im Sommer - kein gutes Omen für die gerade in diesem Geschäftsfeld traditionell eigentlich starke Deutsche Bank . Das größte deutsche Geldhaus gewährt Investoren und Öffentlichkeit Mitte kommender Woche einen Blick in ihre Bücher. In den vergangenen Tagen hatten bereits JP Morgan, Wells Fargo, die Bank of America (NYSE:BAC) und die Citigroup (NYSE:C) die Latte hoch gelegt.
Goldman Sachs fuhr im letzten Quartal unter der Ägide von Ex-Vorstandschef Lloyd Blankfein ein Nettoergebnis von 2,52 Milliarden Dollar ein und steigerte damit den Gewinn im Vergleich zum Vorjahr um knapp 20 Prozent. Entsprechend zufrieden äußerte sich Blankfeins seit Monatsbeginn amtierender Nachfolger David Salomon. Der Hobby-DJ und langjährige Goldman-Manager sprach in einer Mitteilung des Instituts von "soliden Ergebnissen". Goldman profitierte wie die anderen Wall-Street-Institute von der Anfang des Jahres in Kraft getretenen Steuerreform in den USA, seiner starken Stellung im globalen Investmentbanking und steigenden Zinsen.
Octavio Marenzi von der Beratungsfirma Opimas bewertete das Quartalsergebnis als "großen Gewinn" für Goldman. Der Bank sei es beispielsweise gelungen, die Konkurrenten JP Morgan und Morgan Stanley bei Aktienemissionen weit hinter sich zu lassen. Zwar musste auch Goldman Sachs im Anleihengeschäft Federn lassen, war jedoch im Gegensatz zu vielen Konkurrenten im Devisen- und Rohstoffhandel recht erfolgreich.
Doch auch der Erzrivale Morgan Stanley profitierte im Sommer von guten Geschäften an den Kapitalmärkten und der starken Konjunktur in den Vereinigten Staaten. Im dritten Quartal verdiente Morgan Stanley 2,1 Milliarden Dollar - ebenfalls ein Plus von knapp einem Fünftel. Die Erträge legten um sieben Prozent auf 9,9 Milliarden Dollar zu, in der Bilanz von Goldman Sachs steht hier ein Plus von vier Prozent auf 8,65 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Analysten erwarten bei der Deutschen Bank (DE:DBKGn) laut einer auf der Internetseite des größten deutschen Geldhauses abrufbaren Aufstellung Erträge in Höhe von 6,26 Milliarden Euro und im Schnitt einen Nettogewinn von 152 Millionen Euro.
Ebenfalls am Dienstag veröffentlichte in den USA der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock seine Bilanz des dritten Quartals. Zwar legte der Gewinn leicht auf 1,4 Milliarden Dollar zu, das lag jedoch klar unter den Erwartungen der Analysten. Entsprechend kam die Aktie vorbörslich unter die Räder und gab an der Wall Street fast fünf Prozent nach. Die Kunden des hierzulande vor allem für seine börsengehandelten Fonds (ETFs) bekannten Unternehmens zogen im abgelaufenen Quartal fast zwei Milliarden Dollar aus aktiv verwalteten Fonds ab. Gleichzeitig verringerte sich der Zufluss in passive börsennotierte Index-Fonds binnen Jahresfrist auf 33,67 Milliarden von 55,31 Milliarden Dollar.