DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Am Düsseldorfer Flughafen müssen Passagiere am (morgigen) Freitag mit Behinderungen bei der Abfertigung rechnen. Die Gewerkschaft Verdi rief Beschäftigte im Luftsicherheitsbereich des Airports dazu auf, zwischen 3.00 Uhr morgens und Mitternacht die Arbeit niederzulegen. Betroffen von dem Warnstreik seien unter anderem die Fluggastkontrolle, der Rollstuhlservice sowie die Personal- und Warenkontrolle, teilte Verdi am Donnerstag mit.
In der Luftsicherheitsbranche läuft derzeit ein Tarifstreit. In zwei Gesprächsrunden zur Erhöhung der Entgelte für Sicherheitskräfte an Verkehrsflughäfen konnte bisher keine Einigung erzielt werden. Verdi verhandelt bundesweit für etwa 25 000 Branchenbeschäftigte mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS).
Gewerkschaftssekretär Özay Tarim betonte, mit der Ankündigung der Arbeitsniederlegungen wolle man den Passagieren die Möglichkeit geben, frühzeitig umzudisponieren. "Wir haben kein Interesse daran, mit den Aktionen die Fluggäste zu treffen." Es werde auf jeden Fall zu erheblichen Behinderungen am Flughafen kommen.
Verdi-Verhandlungsführer Wolfgang Pieper sagte: "In Düsseldorf werden aktuell mindestens 500 Fachkräfte benötigt, um die Kontrolle der Fluggäste in einer angemessenen Zeit vornehmen zu können und um lange Warteschlangen zu vermeiden." Deshalb müsse die Arbeit der Luftsicherheitskräfte finanziell attraktiv bleiben. Das Arbeitgeberangebot sei dafür nicht ausreichend. Es gleiche noch nicht einmal die Preisentwicklung aus.
Verdi fordert bei einer Laufzeit von zwölf Monaten eine Erhöhung des Stundenlohns um mindestens einen Euro. Zudem sollen die Gehälter der Gepäck- und Personalkontrolleure auf das Niveau der Beschäftigten bei der Passagierkontrolle angehoben werden. Die Gewerkschaft verlangt außerdem ein bundesweit einheitliches Entgelt für Kräfte in der Flugzeugbewachung und Bordkartenkontrolle. Die niedrigere Bezahlung von Sicherheitskräften beim Berufseinstieg solle abgeschafft werden.
Der BDLS hatte nach der zweiten Runde am 8. Februar "unrealistische Forderungen von bis zu 40 Prozent Lohnsteigerung" kritisiert. Die Arbeitgeberseite habe demgegenüber Erhöhungen zwischen vier und sieben Prozent in zwei Schritten bis Ende 2023 angeboten.