München, 29. Sep (Reuters) - Fünf Jahre nach der Aufdeckung der millionenfachen Abgas-Manipulationen an Dieselfahrzeugen müssen sich von heute (Mittwoch) an erstmals Audi VOWG_p.DE -Manager vor einem deutschen Gericht verantworten. Prominentester der vier Angeklagten vor dem Landgericht München ist der ehemalige Vorstandschef Rupert Stadler. Die Staatsanwaltschaft wirft Stadler, dem ehemaligen Entwicklungschef Wolfgang Hatz sowie zwei Audi-Ingenieuren Betrug, mittelbare Falschbeurkundung und strafbare Werbung vor. Stadler und Hatz hatten die Vorwürfe zurückgewiesen. Das Gericht hat 180 Verhandlungstage angesetzt, so dass sich das Verfahren bis Ende 2022 ziehen könnte.
Die Manipulationen waren im September 2015 in den USA aufgeflogen. Volkswagen (DE:VOWG) gab auf Druck der US-Umweltbehörden zu, Diesel-Abgase durch eine Software manipuliert zu haben. Diese erkannte, ob sich ein Auto auf dem Prüfstand befand. Nur dann hielt es die vorgeschriebenen Stickoxidwerte ein. Auf der Straße waren die Werte um ein Vielfaches höher. Audi ist im VW-Konzern für die Entwicklung großer Motoren verantwortlich.