Hamburg, 01. Jul (Reuters) - Volkswagen (DE:VOWG) VOWG_p.DE stampft seine Pläne für eine neue Autofabrik in der Türkei ein. Der Konzern stelle die Planungen für ein neues Mehrmarkenwerk in dem Land ein, bestätigte ein Sprecher am Mittwoch. Hintergrund sei der durch die Corona-Krise erfolgte Einbruch der globalen Automobilnachfrage. "Der Aufbau zusätzlicher Kapazitäten ist daher aus heutiger Sicht nicht notwendig." Der Konzern hatte die Milliarden-Investition nach der türkischen Militäroffensive im angrenzenden Syrien im Herbst auf Eis gelegt und die Entscheidung später mehrfach verschoben. Als erstes hatte die "Automobilwoche" darüber berichtet. Die Türkei bestätigte die Absage von VW für das Werk.
Das Magazin berichtete außerdem, statt in der angedachten Fabrik in Manisa nahe Izmir in Westanatolien wolle VW den Mittelklassewagen Passat und den baugleichen Skoda Superb in der slowakischen Fabrik Bratislava bauen. Dafür wolle VW zusätzliche Investitionen von einer halben Milliarde Euro bereitstellen. Dazu äußerte sich VW nicht. Die bisherigen Fertigungsstandorte dieser Modelle in Emden und Kvasiny sollen früheren Informationen zufolge neue Modelle bekommen - Emden wird auf E-Autos umgestellt, das tschechische Skoda-Werk soll künftig SUV bauen.
Ursprünglich hatte der Konzern für rund eine Milliarden Euro in Manisa ein Mehrmarkenwerk mit einer Jahreskapazität von 300.000 Fahrzeugen und rund 4000 Beschäftigten hochziehen wollen. Ende 2020 sollte mit dem Bau begonnen werden, der Produktionsstart wäre dann für 2022 vorgesehen gewesen.