Investing.com – Deutschlands jährliche Inflation ist vorläufigen Berechnungen zufolge im April um 1,3% gestiegen, teilte heute das Statistische Bundesamt (Destatis) mit. Dies lag zwar leicht über dem Wert von März, fiel allerdings unter den Markterwartungen aus. Im Vormonat war die jährliche Inflationsrate auf den tiefsten Stand seit August 2010 gesunken. Die Prognose von Investing.com lag mit 1,4% etwas höher.
Im Vormonatsvergleich ist der vorabgeschätzte Verbraucherpreisindex um 0,2% gesunken. Auch dieser Wert fiel geringer als erwartet aus. Es wurde mit einem Rückgang von lediglich 0,1% gerechnet.
Einschätzungen des Destatis zufolge, dürfte der für europäische Zwecke harmonisierte Verbraucherpreisindex im April gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,1% gestiegen sein. Im Vergleich zu März 2014 ist er um 0,3% gesunken.
Nach wie vor sanken Energiepreise mit Abstand am stärksten, obwohl der Rückgang im April mit minus 1,3% geringer als im März ausfiel, als diese im Jahresvergleich um 1,6% zurückgingen. Auch hat im April der Aufwärtstrend der Nahrungsmittelpreise nachgelassen. Diese stiegen nur noch um 1,8% nach einem Plus von 2,2% im März. Dagegen legten Preise für Dienstleistungen überraschend deutlich um 2,3% zu. Im Vormonat hatte das Plus lediglich 1,5% betragen.
Nach Bekanntgabe der schwächer als erwarteten vorläufigen Inflationsdaten ist der Euro gegenüber dem Dollar deutlich zurückgegangen. Von einem Tageshoch bei 1,3879 ist der EUR/USD Kurs auf derzeit 1,3812 Dollar abgerutscht.
Die Europäische Zentralbank dürfte mit Interesse die jüngsten Daten zu den deutschen Verbraucherpreisen verfolgen. Die deutschen Werte dürften als Messlatte für die vorabgeschätzten Inflationsdaten der Eurozone für April dienen, die morgen veröffentlicht werden und im Vorfeld der für den 8. Mai programmierten Ratssitzung der EZB ausschlaggebend sein könnten.