Investing.com - Europäische Aktienmärkte eröffnen am Mittwoch extrem niedrig und setzen damit den Abwärtstrend der asiatischen Märkte in der Vortagessitzung fort. Eine erneute Zinssenkung der chinesischen Zentralbank konnte die Anleger nicht beruhigen.
Im europäischen Morgenhandel verlor der DJ Euro Stoxx 50 1,79 Prozent, CAC 40 zog sich um 1,80 Prozent zurück und der DAX stürzte um 1,57 Prozent ab.
Am Dienstag senkte die People's Bank of China ihre Zinssätze um 25 Basispunkte auf 4,6 Prozent. Damit soll nach einem Einbruch der Kurse an den Finanzmärkten das Wirtschaftswachstum angekurbelt werden.
Die Maßnahme verlieh den Aktienmärkten weltweit zunächst Auftrieb, die Wirkung hielt jedoch nicht lange an. Die Anleger wandten ihre Aufmerksamkeit schnell wieder den immer pessimistischer werdenden Wirtschaftsprognosen für China und deren Auswirkung auf die globale Wirtschaft zu.
Finanzwerte handeln durchgehend niedriger; französische Kreditgeber BNP Paribas (BNPP.PAR) und Societe Generale (SOGN.PAR) stürzten um 1,68 bzw. 1,90 Prozent ab, Deutsche Bank (DBKGn.XETRA) und Commerzbank (XETRA:CBKG) verloren 0,80 bzw. 2,17 Prozent.
Italiens Intesa Sanpaolo (MILAN:ISP) und Unicredit (MILAN:CRDI) brachen um 1,34 bzw. 1,55 Prozent ein, die spanischen Banco Santander (MADRID:SAN) und BBVA (MADRID:BBVA) zogen sich um 1,57 bzw. 1,52 Prozent zurück.
Transocean Ltd (SIX:RIGN) erlebte einen Sturzflug von 11,72 Prozent. Zuvor gab der Schweizer Betreiber von Offshore-Förderanlagen Pläne für einen Stopp der Anlegerauszahlungen bekannt. Stattdessen sollen im Zuge des Preiseinbruchs beim Öl 2 Mrd. Franken für Wertberichtigungen aufgewendet werden.
Ebenfalls unter den Verlierern befindet sich die Volkswagen (XETRA:VOWG) AG mit 0,87 Prozent Verlust. Der deutsche Automobilhersteller gab für die ersten sieben Monate des Jahres einen fünfprozentigen Umsatzrückgang in China bekannt. Das Land ist der größte Absatzmarkt des Unternehmens.
In London fällt der rohstofflastige FTSE 100 um 1,61 Prozent aufgrund von empfindlichen Verlusten im Bergbausektor.
Glencore (LONDON:GLEN) brach um 3,62 Prozent und Rio Tinto (LONDON:RIO) um 2,38 Prozent ein, die Rivalen Anglo American (LONDON:AAL) und Antofagasta (LONDON:ANTO) stürzten um 3,36 bzw. 3,15 Prozent ab.
Die Werbeagentur WPP (LONDON:WPP) trug mit 1,25 Prozent ebenfalls zu Verlusten bei. Das Unternehmen gab für das erste Halbjahr einen Anstieg der Nettoumsätze von 2,3 Prozent an und bestätigte seine Jahresvorgaben für Umsatzerlöse, Netto-Umsatzwachstum und Betriebsgewinne.
Im Finanzsektor herrscht ebenfalls ein Abwärtstrend vor. Aktien von HSBC Holdings (LONDON:HSBA) rutschten um 1,14 Prozent ab und Barclays (LONDON:BARC) brach um 1,22 Prozent ein. Lloyds Banking (LONDON:LLOY) zog sich um 1,43 Prozent zurück. Die Royal Bank of Scotland (LONDON:RBS) blieb stabil und verbesserte sich um 0,06 Prozent.
Aktienmärkte in den USA muten optimistisch an. Dow Jones Industrial Average deutet einen Gewinn von 0,80 Prozent an, S&P 500 dürfte um 0,95 Prozent zulegen. Bei Nasdaq 100 wird ein Anstieg von 0,80 Prozent erwartet.