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Warum das Cloud-Geschäft von IBM nicht zu einer starken Dividendenerhöhung führen wird

Veröffentlicht am 03.02.2020, 07:44
Aktualisiert 03.02.2020, 08:06
© Reuters.
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Statt eines prognostizierten sechsten Quartals in Folge mit einem Umsatzrückgang im Jahresvergleich, verzeichnete International Business Machines (NYSE:IBM) (WKN:851399) im vierten Quartal ein Umsatzwachstum, und der (bereinigte) Gewinn pro Aktie (EPS) von 4,71 US-Dollar übertraf die Erwartungen der Analysten um 0,02 US-Dollar. Dank der Stärke des Cloud-Geschäfts des Technologieriesen prognostizierte das Management zudem einen Anstieg des freien Cashflows im Jahr 2020 und verpflichtete sich, die Dividende zu erhöhen. Doch trotz dieser ermutigenden Ergebnisse sollten die Investoren nicht mehr als eine Erhöhung der Dividende im niedrigen einstelligen Bereich erwarten.

Der Anstieg der Cloud Der Umsatzanstieg von IBM im vierten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 0,1 % bleibt moderat, stellt aber eine wichtige Wende dar. Das Unternehmen hatte in den letzten Jahren Mühe, den Rückgang seiner Altgeschäfte mit dem Cloud-Computing auszugleichen. Viele Unternehmen haben einige Anwendungen und Recheninfrastrukturen in die Cloud verlagert, um sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren und die Flexibilität zu nutzen, die diese Technologie bietet.

Infolgedessen haben die Sparten Hardware, Software und Dienstleistungen wie Beratung und Outsourcing an Bedeutung verloren. Zur Veranschaulichung: Die globalen Technologieservices von IBM, die aus dem Entwurf, der Implementierung und der Wartung von Infrastruktur und Systemen bestehen, gingen aufgrund des anhaltenden Übergangs zur Cloud im Jahresvergleich um 4 % zurück.

IBM hat in den letzten Jahren sein Geschäft an diese neue Art der Informationstechnologie angepasst. Aber trotz seiner 109-jährigen Geschichte und seinem Umsatz von 77,1 Mrd. US-Dollar im Jahr 2019 konnte das Unternehmen nicht mit innovativen, aufstrebenden Public-Cloud-Anbietern wie Amazon (NASDAQ:AMZN) Web Services und Microsoft‘s Azure mithalten.

Daher erwarb IBM 2019 das wachsende Open-Source-Cloud-Unternehmen Red Hat für 34 Mrd. US-Dollar, um den Übergang zu beschleunigen und sich auf hybride Cloud-Angebote (flexible Lösungen, die auf jeder beliebigen Kombination aus öffentlichen und privaten Cloud-Anbietern laufen) zu konzentrieren. Diese Entscheidung scheint bisher zu halten, was sie verspricht.

Neben der Beschleunigung des Umsatzwachstums von Red Hat von 19 % im dritten Quartal auf 24 % in diesem Quartal (währungsbereinigt und zur Vergleichbarkeit mit der historischen Performance normalisiert) scheinen sich Synergien mit den anderen Geschäftsbereichen von IBM zu ergeben. Die Cloud Pak-Lösung von IBM beispielsweise nutzt die OpenShift-Plattform von Red Hat, um Kunden die Möglichkeit zu geben, ihre Anwendungen auf effiziente und sichere Weise in jede beliebige Cloud zu verlagern. Außerdem nutzt IBM die Vorteile seiner großen Reichweite, indem es Red Hat-Lösungen über seinen bestehenden Kundenstamm implementiert. Im letzten Quartal verdoppelte IBM die Anzahl der Red Hat-Großaufträge (über 10 Mio. US-Dollar) auf 21.

Infolgedessen stieg der Cloud-Umsatz im vierten Quartal auf 6,8 Mrd. US-Dollar, was einem Anstieg von 23 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht und 31,2 % des Gesamtumsatzes ausmachte, verglichen mit nur 4,4 % im Jahr 2013.

Dividendenerhöhung vs. Verschuldung Mit diesen starken Ergebnissen und dem Cloud-Geschäft im Rücken hat das Management angegeben, dass es einen Anstieg des freien Cashflows von 11,9 Mrd. US-Dollar im Jahr 2019 auf 12,5 Mrd. US-Dollar im Jahr 2020 erwarten würde. Außerdem sagte Finanzvorstand Jim Kavanaugh während der Telefonkonferenz, dass das Unternehmen weiterhin an der Erhöhung der Dividende festhalten werde, was IBM auf die Liste der Dividendenaristokraten setzen würde.

Da die durchschnittliche jährliche Dividende von IBM in Höhe von 5,6 Mrd. US-Dollar weniger als die Hälfte des erwarteten freien Cashflows im Jahr 2020 ausmacht, gibt es reichlich Raum für eine starke Dividendenerhöhung. Aber das Unternehmen muss sich darauf konzentrieren, seine Schulden zu reduzieren, nachdem es die 34 Mrd. US-Dollar schwere Übernahme von Red Hat in bar bezahlt hat, und Kavanaugh bestätigte, dass dies das Ziel in den nächsten Jahren sein wird.

Die Diskussion über die Schulden von IBM bleibt heikel, da das Unternehmen für einige seiner Kunden auch als Bank fungiert und ihnen Geld zur Finanzierung der Projekte leiht. Die Gesamtverschuldung von IBM belief sich Ende 2019 auf 62,9 Mrd. US-Dollar. Aber selbst wenn man diese Finanzierungsbemühungen, die eine Verschuldung von 24,7 Mrd. US-Dollar beinhalten, ausklammert, bleibt die Kernverschuldung von IBM mit 38,2 Mrd. US-Dollar hoch. In jedem Fall stellen die Gesamtverschuldung und die Kernverschuldung von IBM das 5,0-fache und das 3,1-fache des prognostizierten freien Cashflows dar, was immer noch hoch ist.

Man sollte aber auch berücksichtigen, dass die derzeitige Dividende im Jahr 2020 nur 6,9 Mrd. US-Dollar an Barmitteln zur Reduzierung der Schulden übrig lässt. Daher gehe ich davon aus, dass die Dividendenerhöhung, die das Management bis Ende April ankündigen sollte, moderat bleiben wird.

Doch selbst nach dem Anstieg des Aktienkurses nach diesen besser als erwarteten Ergebnissen bleibt die Dividendenrendite von IBM mit 4,66 % attraktiv. Die Nicht-GAAP-Prognose für den Gewinn pro Aktie von mindestens 13,45 USD entspricht einem niedrigen KGV von 10,7.

Trotz einer möglicherweise enttäuschenden Dividendenerhöhung sollten dividendenorientierte Investoren IBM aufgrund der niedrigen Bewertung als interessante Gelegenheit ansehen. Darüber hinaus sollte das Wachstumspotenzial seiner Cloud-Geschäfte langfristig eine nachhaltige Dividende unterstützen.

John Mackey, CEO von Whole Foods Market, einer Amazon-Tochtergesellschaft, ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool. Teresa Kersten, eine Mitarbeiterin von LinkedIn (NYSE:LNKD), einer Microsoft-Tochtergesellschaft, ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool.

The Motley Fool besitzt und empfiehlt Amazon und Microsoft (NASDAQ:MSFT) und empfiehlt folgende Optionen: Long Januar 2021 $85 Calls auf Microsoft und Short Januar 2021 $115 Calls auf Microsoft.

Dieser Artikel wurde von Herve Blandin auf Englisch verfasst und am 24.01.2020 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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