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Warum die SLM-Solutions-Aktie am Donnerstag um 13 % fiel

Veröffentlicht am 24.12.2018, 09:05
Warum die SLM-Solutions-Aktie am Donnerstag um 13 % fiel

Für die Aktie von SLM Solutions (WKN: A11133) war 2018 wirklich ein Jahr zum Vergessen. Von Jahresanfang bis Mitte Dezember hatte das Papier des deutschen 3D-Drucker-Herstellers bereits 77 % an Wert eingebüßt – doch das sollte es noch nicht gewesen sein: Am 20. Dezember folgte der nächste Abwärtsschlag für die Aktie, gegenüber dem Vortagesschlusskurs verlor das Papier gute 13 %.

Was ist schon wieder los bei SLM und geht die Talfahrt noch weiter? Werfen wir einen Foolishen Blick darauf.

Was geschehen ist Ursache für die Kursverluste vom Donnerstag ist eine erneute Prognosesenkung für das Jahr 2018. Warum erneut? Nun, das Unternehmen hatte am 1. November schon eine Mitteilung veröffentlicht, in der die Umsatz- und Gewinnziele für das Jahr gekappt worden waren. Und auch schon im letzten Jahr hatte der SLM-Vorstand seine Jahresziele nach unten korrigieren müssen.

Schauen wir uns einmal an, wie die neue Prognose im Vergleich zu den vorherigen aussieht:

Geschäftsjahr 2017 Ursprüngliche Prognose 2018 1. Prognosesenkung 2018 (1. November) 2. Prognosesenkung 2018 (20. Dezember)
Umsatz 82,5 Mio. Euro 115–125 Mio. Euro 90–100 Mio. Euro max. 74,25 Mio. Euro
EBITDA-Marge 2,3 % 11–13 % einstellig positiv zweistellig negativ
Quellen: Mitteilungen vom 1. November und vom 20. Dezember

Lange hatte das Management an seiner ersten Prognose festgehalten und jetzt zweimal kurz hintereinander die Prognosen recht deutlich gekappt: Der Umsatz wird 2018 im zweistelligen Prozentbereich unter dem von 2017 liegen und mindestens 40 % unter der oberen Begrenzung der ersten Prognosespanne.

Was ist los bei SLM? Die gute Nachricht für alle Investoren ist: Die Prognosesenkungen scheinen nichts damit zu tun zu haben, dass die Nachfrage nach SLM-Maschinen wegbricht oder dass Aufträge gestrichen werden.

In der ersten Prognosesenkung sprach SLM davon, dass sich die Erfüllung eines 2017 geschlossenen Kaufvertrags über 20 Maschinen bis ins nächste Jahr verzögern werde. SLM war hier ausgesprochen transparent und legte sehr genau dar, was passiert war.

Die Gründe für die nun erfolgte Anpassung werden zwar nicht so genau dargelegt, gehen jedoch in eine ähnliche Richtung: Es verzögern sich Abrufe aus im letzten Jahr geschlossenen Rahmenverträgen und SLM müsste sich ganz schön biegen, um das Umsatzziel noch zu erreichen. Das jedoch wäre aus Sicht des Vorstands langfristig nicht sinnvoll.

Lieber nimmt man also ein verkorkstes Geschäftsjahr 2018 in Kauf und richtet den Blick auf die Zukunft, als dass man mit Ach und Krach das aktuelle Geschäftsjahr rettet und dadurch das Unternehmen mittelfristig schwächt. Als langfristig orientierter Foolisher Investor möchte ich genau das hören.

Was gibt es Positives? Klar, die Gewinnwarnung ist ärgerlich und nach mittlerweile drei Prognosesenkungen in zwei Jahren könnte man sich die Frage stellen, ob das Management vielleicht nicht vertrauenswürdig ist. Doch für ein eher kleines Unternehmen wie SLM Solutions, dessen Umsatz schon mit dem Verkauf weniger 3D-Druck-Maschinen steht oder fällt, ist es auch extrem schwierig, zuverlässige Prognosen aufzustellen.

Um das zu ändern und die Planbarkeit zu erhöhen, möchte das Unternehmen verschiedene Maßnahmen ergreifen. Vorstellen könnte ich mir hier zum Beispiel, dass das Geschäft mit Verbrauchsmaterialien ausgeweitet wird. Das wäre eine sinnvolle Reaktion, denn je höher der Anteil von wiederkehrenden Erlösen am Gesamtumsatz ist, desto weniger wird das Unternehmen getroffen, falls es Verschiebungen bei Großaufträgen gibt.

Positiv ist auch zu werten, dass die Geschäftschancen, also der potenziell erreichbare Markt, auf einen Rekordwert gestiegen sind: Anfang November lagen diese noch bei 422 Mio. Euro und sind nun auf 630 Mio. Euro hochgeschnellt.

Zusammenfassend kann man sagen, dass SLM-Investoren das Jahr 2018 einfach abhaken sollten – verfehlte Ziele kommen vor, gerade bei so kleinen Unternehmen. Viel wichtiger ist mir, dass das Management langfristiges, nachhaltiges Denken bewiesen hat, und dass die Wachstumsaussichten besser sind denn je. 2019 könnte für SLM also ein wesentlich besseres Jahr werden.

Christoph Gössel besitzt Aktien von SLM Solutions. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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