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Weder Fisch noch Fleisch: Was mich am Geschäftsmodell von Netflix stört!

Veröffentlicht am 10.02.2023, 10:02
Aktualisiert 10.02.2023, 10:05
© Reuters.  Weder Fisch noch Fleisch: Was mich am Geschäftsmodell von Netflix stört!
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Netflix (WKN: 552484) hat im vierten Quartal 2022 einen Überraschungserfolg verzeichnet. Die Anzahl der Abonnenten hat sich verbessert und übertraf die Erwartungen, was zu einer positiven Stimmung für die Aktie führte, da sich der Trend zu drehen scheint.

Im vierten Quartal 2022 wurde ein Umsatz von 7,9 Mrd. US-Dollar erreicht, was einem Wachstum von 2,8 % entspricht. Das operative Ergebnis war mit 0,55 Mrd. US-Dollar deutlicher schwächer als im Vorjahr (0,63 Mrd. US-Dollar). Der Free Cashflow war mit 332 Mio. US-Dollar wieder sichtlich positiv nach einem negativen Wert von fast 570 Mio. US-Dollar im Vorjahr.

Starke Abo-Zahlen überzeugen

Der eigentliche Grund für den Optimismus der Investoren war jedoch auf die starken Abo-Zahlen zurückzuführen. Sie stehen für zukünftige Umsätze und Gewinne.

Im vierten Quartal 2022 wurden 7,7 Mio. neue Abonnenten gewonnen, was einem Zuwachs von 4 % auf 231 Mio. Abonnenten entsprach. Auch die Werbe-Abos und bezahlte Übertragungen entwickeln sich gut, wobei es hier noch Verbesserungspotenzial gibt.

Für 2023 erwartet das Management eine operative Marge zwischen 18 und 20 % und dass das Unternehmen mindestens 3 Mrd. US-Dollar an Free Cash generieren wird.

Unternehmenslenker von Netflix tritt zurück

Reed Hastings verkündete als CEO seinen Rücktritt, während Ted Sarandos gemeinsam mit Greg Peters CEO sein wird, um Netflix voranzubringen. Damit wird zugleich auch indirekt aufgezeigt, in welche Richtung es für den führenden Streaming-Anbieter gehen könnte – in Richtung Werbegeschäft.

Es gab positive Kommentare zum Werbegeschäft von Netflix, für das langfristig erwartet wird, 10 % des Gesamtmixes auszumachen.

Risiken werden nicht weniger bei Netflix

Während viele Marktteilnehmer sich durch ein werbefinanziertes Abomodell deutliche Wachstumsimpulse erhoffen, besitzt diese Variante auch Nachteile für Netflix.

So fließen dem Unternehmen vorerst weniger Mittel zu, die nötig wären, um qualitativ hochwertigen Content zu erstellen. Auch dürften nervende Werbepausen das Qualitätsimage des Streaming-Pioniers etwas belasten. Nicht zu vergessen bleiben Datenschutz-Risiken, die bei Meta Platforms (NASDAQ:META) oder Alphabet (NASDAQ:GOOGL) schon zahlreiche Kritiker auf den Plan gerufen haben.

Mein größtes Problem mit Netflix

Das größte Problem, das ich allerdings mit Netflix habe, ist das gigantische Investitionsvolumen, das die Amerikaner auflegen müssen, um neue Abonnenten zu gewinnen.

So soll Netflix im Jahr 2022 rund 17 Mrd. US-Dollar für neuen Content ausgegeben haben, um die unterhaltungshungrigen Abonnenten bei der Stange zu halten oder neue für Abos zu gewinnen.

Netflix kann sich dabei glücklich schätzen, eine so große Abo-Basis zu haben. Für Wettbewerber ist der Weg zur Profitabilität steiniger. Auch bei Netflix kann es – je nach Release neuer Titel – bereits heute noch Verluste geben, die Aktionäre verkraften müssen. Im vierten Quartal 2022 wurde beispielsweise nur ein Überschuss von 55 Mio. US-Dollar erreicht.

Ob die Netflix-Aktie (NASDAQ:NFLX) für Anleger spannend sein kann, dürfte am Ende eine Frage der Perspektive sein. Wer die Chancen des Streaming-Anbieters sowie deren Fähigkeit sieht, in neue Märkte zu expandieren sowie alte Märkte weiter zu forcieren, für den dürfte die Netflix-Aktie definitiv einen Blick wert sein.

Mich persönlich stört jedoch das nicht endende hohe Kapitalerfordernis des Geschäftsmodells. Der zunehmende Konkurrenzdruck anderer kapitalkräftiger Medienunternehmen wie Disney sollte den Markt nicht einfacher machen.

Der Artikel Weder Fisch noch Fleisch: Was mich am Geschäftsmodell von Netflix stört! ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.

Frank Seehawer besitzt Aktien von Disney. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Alphabet, Meta Platforms, Netflix und Walt Disney (NYSE:DIS).

Aktienwelt360 2023

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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