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Wie deutsche Batteriehersteller jetzt gegen die asiatische Konkurrenz in die Offensive gehen

Veröffentlicht am 11.08.2019, 08:50
Aktualisiert 11.08.2019, 09:06
© Reuters.

Die Elektromobilität gehört inzwischen zu den großen Trendthemen der Börsenwelt und immer mehr Investoren suchen nach Möglichkeiten, um von diesem Zukunftstrend zu profitieren. Eine wichtige Komponente der E-Mobilität sind die Batteriezellen, denn E-Autos, E-Lkws oder E-Bikes werden von leistungsfähigen und vergleichsweise leichten Akkus angetrieben.

Es ist kein Geheimnis, dass die Batteriezellen – das Herzstück des Akkus – meist aus China, Japan oder Südkorea kommen. Tatsächlich beherrschen die fünf bedeutendsten Akkuhersteller der Welt etwa 80 % des Marktes für Fahrzeugbatterien (unter anderem CATL und BYD aus China und Panasonic aus Japan). So hat sich die Automobilbranche in der Vergangenheit fast ausschließlich auf Lieferanten aus diesen asiatischen Ländern verlassen, denn europäische Hersteller und Zulieferer sind bisher insbesondere vor den hohen Investitionen zurückgeschreckt. Ob es hier künftig Renditepotenzial für Investoren gibt?

Deutschland rüstet sich für Aufholjagd Vor Kurzem wurde bekanntgegeben, dass in Münster eine neue Batterieforschungsfabrik entstehen soll – mit einer staatlichen Förderung von satten 500 Mio. Euro. Ziel ist es unter anderem, neue Fertigungskonzepte und -verfahren für Lithium-Ionen-Batteriezellen zu entwickeln und sie dort in einer Produktionslinie zu erproben. Die Batteriespeicher werden unter anderem für Elektroautos und in der Solar- und Windenergiebranche gebraucht. Wenn alles nach Plan läuft, wird die Forschungsfertigung 2022 in Betrieb gehen.

Mit diesem Projekt wollen die Wissenschaftler und Hersteller nicht nur ihre Abhängigkeit von den Konzernen aus Fernost verringern, sondern die Konkurrenz sogar überholen. Einer der Industrieakteure, die sich an diesem Projekt beteiligen, ist Varta (WKN: A0TGJ5).

Varta als potenzieller Batteriechampion der Zukunft Der Batteriehersteller aus Ellwangen hat sich bisher eher auf kleinere Zellformate konzentriert. Bei Hörgerätebatterien ist Varta bereits Weltmarktführer und mischt auch bei kleinen Lithium-Ionen-Batterien für kabellose Kopfhörer ganz vorn mit. Investoren sind vom Werdegang des Unternehmens begeistert: Seit der Kapitalerhöhung am 12. Juni hat die Aktie Kursgewinne von fast 40 % verbucht.

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Große Batterien gehören also eigentlich nicht zum laufenden Geschäft von Varta. Warum sollte sich das Unternehmen trotzdem an einer Forschungsfabrik beteiligen, die sich auf Batterien für die Elektromobilität und die Energiebranche konzentriert? Nun, der Varta-Chef hat kürzlich im Zusammenhang mit dem Projekt anklingen lassen, dass bei Varta grundsätzlich auch das Know-how für größere Zellenformate da sei. Für Investoren stellt sich somit die Frage, ob die Forschungsfabrik für Varta eher ein Vorzeigeprojekt und eine Zurschaustellung seines Pioniergeists wird oder die Schwaben tatsächlich im Bereich Autobatterien und E-Mobilität Fuß fassen wollen.

Eines ist jedoch sicher: Größere Zellformate könnten Varta zwar höhere Gewinne einbringen, aber auch einen höheren Kapitaleinsatz und mehr Risiko mit sich bringen. Ich persönlich bin sehr skeptisch, ob man bei Varta tatsächlich bereit wäre, ein solches Risiko einzugehen – zumal es von einigen Seiten auch Kritik in Bezug auf die Forschungsfabrik hagelt.

Die Konkurrenz schläft nicht So mancher Experte äußert sich nämlich kritisch zum Konzept der Forschungsfabrik und der Hoffnung, dass sich Deutschland mithilfe dieses Projekts gegenüber den asiatischen Herstellern einen Vorsprung verschaffen kann. Als Argument wird vor allem angeführt, dass natürlich auch etablierte Hersteller aus Fernost ihre Produktionsverfahren weiterentwickeln werden. Die Konsequenz: In der deutschen Forschungsfabrik lassen sich wahrscheinlich keine neuen Erkenntnisse gewinnen, die nicht auch die asiatischen Hersteller entwickeln können. Ein weiterer Kritikpunkt ist der Lohnkostennachteil in Deutschland, der auch in Zukunft eine Rolle spielen dürfte.

Ob Varta (DE:VAR1) und andere deutsche Hersteller also von dieser Batterieoffensive profitieren und den Asiaten Paroli bieten können, ist noch offen. Allerdings ist der Tatendrang, der nun sowohl aus der Industrie – vor allem vonseiten des Varta-Chefs – als auch vom Bund kommt, definitiv als positives Signal zu werten.

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Für Investoren könnte es sich daher lohnen, die Entwicklungen in diesem Bereich weiter zu verfolgen. Auch die eine oder andere Aktie aus dem Batteriebusiness könnte man im Auge behalten. Ich denke da etwa an Akasol (DE:ASLG) (WKN: A2JNWZ), einen Hersteller von Batteriesystemen für Fahrzeuge aus Darmstadt, oder Voltabox (DE:VBX) (WKN: A2E4LE), eine Ausgründung des Autozulieferers Paragon (DE:PGNG), die unter anderem Batterien für die immer beliebteren E-Bikes und E-Roller herstellt. Beide Unternehmen stecken zwar verglichen mit Varta im Hinblick auf Umsatz und Rentabilität noch in den Kinderschuhen, aber ihr Geschäftsschwerpunkt liegt anders als bei Varta im Trendbereich der E-Mobilität. Wir können also gespannt sein, was da noch so kommt!

Franziska Eggert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

Aktuelle Kommentare

Solartechnologie war auch ein Zukunftsmarkt, gefördert mit Steuergeldern. Was hat es Deutschland gebracht? Nichts.
Varta-Batterien waren immer die besten, das steht außer Frage. Aber prüfen Sie sorgfältig, wo die Unmengen an Lithium für E-mobil Batterien herkommen sollten. Das kann schnell sehr eng werden!
Magnetschwebebahn in Deutschland mit Steuergeldern entwickelt...dann das Projekt ins Ausland verkauft.Hoffe das passiert dann nicht mit der Akkuentwicklung!Lohnnachteile haben früher bei der Automobilfertigung auch eine untergeordne Rolle gespielt...die Qualität und die Inovation waren da entscheidend!
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