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Wie sieht das optimale Aktienportfolio für mich aus?

Veröffentlicht am 10.01.2020, 09:00
Aktualisiert 10.01.2020, 09:06
© Reuters.

Die Frage nach dem optimalen Aktienportfolio beschäftigt wahrscheinlich jeden Anleger. Und sie ist auch schwierig zu beantworten, weil sie sehr individuell ist. Mit diesem Beitrag möchte ich etwas Licht ins Dunkel dieser Frage bringen und kann hoffentlich ein paar hilfreiche Perspektiven zur Beantwortung aufzeigen.

Von einer Handvoll Aktien bis hin zu Hunderten und sogar Tausenden, es kann alles funktionieren

Letzte Woche habe ich einen Value-Investor kennengelernt, dessen Aktienportfolio mich fast schockierte. Es besteht aus exakt zwei Positionen. Die Aktien von gerade einmal zwei Unternehmen sind hauptverantwortlich dafür, wie es diesem Investor finanziell in einigen Jahren gehen wird.

Wie erfolgreich der Investor bisher ist, weiß ich nicht. Und von den beiden Unternehmen hatte ich vorher noch nichts gehört, also, die Zukunftsaussichten kann ich nicht einschätzen. Eines ist aber klar: Es darf nicht viel Unvorhersehbares passieren, damit die Rechnung am Ende aufgeht.

Es gibt jedoch hervorragende Beispiele, dass ein Investor ein hoch konzentriertes Aktienportfolio sehr erfolgreich verwalten kann. Das beste Exemplar aus dieser Zunft ist möglicherweise Philipp Fisher. Er ist zumindest mein Vorbild.

Fisher war kein Freund von Diversifizierung. Sein Aktienportfolio bestand in der Regel aus unter 20 Aktien und es waren nicht mehr als eine Handvoll, die den größten Teil seines Portfolios ausmachten. Er verkaufte nur sehr selten Aktien und hat mit seinem Ansatz über viele Jahrzehnte sehr hohe Renditen erwirtschaftet.

Man kann als Value-Investor jedoch auch fast genau das Gegenteil tun und trotzdem sehr erfolgreich sein. Das hat der legendäre Investor Peter Lynch bewiesen. Er besaß in seinen Fonds Hunderte, teilweise Tausende Aktien gleichzeitig. Und im Gegensatz zu Fisher handelte Lynch relativ häufig nach sehr mechanischen Kriterien. Trotzdem erzielte er fabelhafte Renditen über viele Jahre hinweg.

Es geht praktisch auch alles dazwischen. Das haben meine US-Kollegen in den letzten bald zwei Jahrzehnten eindrucksvoll bewiesen. In unserem ältesten Newsletter empfehlen sie seit dem Jahr 2002 jeden Monat zwei Aktien zum Kauf. Mittlerweile sind das 406 Empfehlungen, die mindestens ein Jahr auf dem Buckel haben. Von denen befinden sich noch immer mehr als die Hälfte weiterhin auf der Empfehlungsliste. Jemand, der alle diese Empfehlungen verfolgt und gleich viel in jede investiert hätte, hätte bis Anfang Dezember 2019 eine durchschnittliche jährliche Rendite von mehr als 13 % erwirtschaftet – ein gutes Stück mehr, als wenn man als das Geld in den S&P-500-Index investiert hätte.

Wie soll ich nun mein Portfolio am besten konstruieren?

Diese drei Beispiele zeigen, dass die Größe oder Breite des Aktienportfolios nicht ausschlaggebend ist. Man kann mit nur einer Handvoll Aktien genausogut hervorragende Renditen erwirtschaften wie mit ein paar Dutzend oder vielen Hundert. Wie man sein eigenes Portfolio am besten konstruiert, hängt von der eigenen Persönlichkeit ab.

Ich persönlich fahre hier zweigleisig. Mein eigenes Portfolio mit meinem eigenen Kapital verwalte ich ähnlich wie Philipp Fisher – es besteht aus weniger als 20 Long-Positionen, die ich sehr genau verfolge. Bei den Portfolien meiner Kinder und meiner Frau tu ich das Gegenteil. In diese kaufe ich jeweils ein- bis zweimal im Jahr eine neue Aktie – und fasse diese dann nicht mehr an. Ich bin gespannt, welcher Ansatz sich in zehn Jahren als der erfolgreichere herausstellt.

Dem Leser würde ich in dieser Sache raten, sich einige Fragen zu stellen, um auf die richtige Antwort zu kommen:

  • Habe ich zu wenig Zeit oder Lust, eine Aktie zu analysieren, bevor ich sie kaufe?
  • Habe ich zu wenig Zeit oder Lust, Pressemitteilungen und andere Nachrichten zu den Unternehmen in meinem Portfolio zu lesen?
  • Begeistere ich mich für verschiedene Geschäftsmodelle in verschiedenen Märkten?
  • Habe ich außer Aktien andere Vermögensgegenstände von größerem Umfang?
  • Neige ich dazu, eine Aktie schnell zu verkaufen, wenn sich das Unternehmen in die falsche Richtung entwickelt?
  • Beeinflusst es mich negativ, wenn mein Portfolio in einem kurzen Zeitraum 20 % an Wert verliert?
  • Liebe ich Aktien mit hohen Chancen, auch wenn sie mit höheren Risiken daherkommen?
Je mehr dieser Fragen mit Ja beantwortet werden, desto breiter gestreut sollte das eigene Portfolio sein.

Was bei dieser Frage auch hilfreich ist zu wissen: Studien haben herausgefunden, dass der Diversifizierungseffekt ab einer Portfoliogröße von 30 Positionen verschwindend gering wird. Wem es also rein darum geht, aus Risikogesichtspunkten zu streuen, für den wären 30 Aktien im eigenen Portfolio zumindest ein guter Anfang.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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