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Wird Wasserstoff bald günstiger als Diesel?

Veröffentlicht am 30.01.2020, 09:36
© Reuters.
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Am 17. Januar 2017 wurde das Hydrogen Council gegründet. Es ist ein Zusammenschluss von über 60 Energie-, Transport- und Industrieunternehmen, der die Entwicklung einer Wasserstoffwirtschaft zum Ziel hat. Investitionen in die Skalierung und Kommerzialisierung von Wasserstoff und Brennstoffzellen sollen vorangebracht und dessen stärkere Nutzung gefördert werden.

Genau dieses Hydrogen Council hat in der letzten Woche (KW 4/2020) eine Studie über die zukünftige Wirtschaftlichkeit von Wasserstoff herausgegeben. Die Ergebnisse sind überraschend, ermutigend und sollten der gesamten Branche noch mehr Schwung verleihen.

Die Kosten werden drastisch sinken Viele gute Technologien erreichen nie die Massenproduktion. So war es über die vergangenen Jahrzehnte, als Ölindustrie und Politik jede Konkurrenz im Keim erstickten. Gleichzeitig sah man aber auch keine Notwendigkeit, die eigene Lebensgrundlage (die Umwelt) zu erhalten. Wie schnell ein technischer Wandel allerdings möglich ist, verdeutlicht die aktuelle Zeit.

So zeigt die Studie, dass bereits eine Investition von 70 Mrd. US-Dollar genügt, um die Industrie wettbewerbsfähig zu machen und die Kosten um 50 % zu senken. So werden nur etwa 70 Gigawatt Elektrolyse-Produktionskapazität, 30 Mrd. US-Dollar im Transport-, Tank- und Vertriebssektor und circa 17 Mrd. US-Dollar im Heizungsbereich für Gebäude und Industrie benötigt, um eine Wettbewerbsfähigkeit mit den traditionellen Industrien herzustellen. Die Studie geht davon aus, dass dieses Ziel bis 2030 erreicht wird.

Hält man sich allerdings vor Augen, dass diese Summe gerade einmal 5 % des weltweit jährlichen Energiekonsums entspricht, könnte die Wettbewerbsfähigkeit noch viel schneller erreicht werden. Bei einer Skalierung kann Wasserstoff in 22 von 35 Verwendungszwecken die kostengünstigste klimafreundliche Lösung sein, so die Studie.

Wasserstoff wird günstiger als Diesel Heute kostet ein Kilogramm Wasserstoff an der Tankstelle 9,50 Euro, womit ein Brennstoffzellenfahrzeug etwa 100 km fahren kann. Dies entspricht für eine Tankfüllung mit beispielsweise fünf kg für 500 km 47,50 Euro. Ein Liter Diesel kostet derzeit etwa 1,25 Euro, wobei der Durchschnittsverbrauch 2018 bei 7 Litern auf 100 km lag. Für 500 km Reichweite müssen also heute etwa 43,75 Euro ausgegeben werden.

Geht man nun davon aus, dass sich der Wasserstoffpreis bis 2030 halbiert, liegen die Kosten nur noch bei 23,75 Euro für 500 km Reichweite. Wenn zudem noch die Brennstoffzellen-Kosten sinken, wie andere Studien zeigen, würde die Nachfrage von allein stark anziehen, und somit würden weitere Kostensenkungen ermöglicht. Wahrscheinlich werden diese aber wieder (wie aktuell beim Diesel) durch hohe Steuern nicht an den Verbraucher weitergegeben.

Die Großindustrie hat Wasserstoff für sich entdeckt Aber selbst wenn sich keine Ersparnis ergeben würde, wäre der Umstieg zur Schonung der Umwelt lohnenswert. Der Zusammenschluss vieler großer Industriekonzerne und deren gleichzeitiger Einstieg in viele kleine Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Unternehmen wie der Nel (WKN: A0B733)-Aktie, Ballard Power Systems (WKN: A0RENB)-Aktie, ITM Power (WKN: A0B57L)-Aktie oder Ceres Power (WKN: A2NB49)-Aktie zeigt eindeutig das starke Interesse der Großindustrie.

Sie investieren große Summen, sodass selbst kleine Firmen mit Ankeraktionär nun eine Zukunftsperspektive besitzen, weil ihre Finanzierung so gut wie gesichert ist. Allerdings können diese Aktien zwischenzeitlich (aufgrund der Größe und schmalen Aufstellung) auch stark einbrechen. Sie sind deshalb eher für Trader geeignet. Wer es etwas sicherer mag, kann sich beispielsweise auch einmal Großkonzerne wie Air Liquide (PA:AIRP) (WKN: 850133) oder Linde (DE:LING) (WKN: A2DSYC) ansehen.

Christof Welzel besitzt Air Liquide-Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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