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BNP Paribas will in Deutschland stark wachsen - Schweigen zur Coba

Veröffentlicht am 26.09.2017, 13:13
© Reuters. The logo of the French bank BNP Paribas is seen in Paris
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Frankfurt (Reuters) - Die französische Großbank BNP Paribas will in Deutschland in den kommenden Jahren stark zulegen und den Konkurrenten Marktanteile abjagen.

"Wir haben uns vorgenommen, in Deutschland jährlich mit acht Prozent zu wachsen", sagte Deutschland-Chef Lutz Diederichs am Dienstag. Die Erträge sollen bis 2020 auf zwei Milliarden Euro von 1,5 Milliarden im vergangenen Jahr steigen. Dieses Ziel wolle BNP ohne Zukäufe erreichen.

Wie die Konkurrenten wollen die Franzosen insbesondere das Geschäft mit dem Mittelstand ausbauen und auch Unternehmen mit weniger als 250 Millionen Euro Umsatz ins Visier nehmen. "Erster strategischer Schwerpunkt wird die Vertiefung der Kundenbeziehungen im internationalen deutschen Mittelstand sein", sagte Diederichs. Er setzt darauf, dass die Kunden das internationale Netz der Bank, die in 74 Ländern vertreten ist, und das breite Produktangebot nutzen wollen.

Vom Ausbau des Geschäfts mit dem Mittelstand soll auch die Vermögensverwaltung profitieren. Die Inhaber von mittelständischen Firmen sind zugleich wichtige Kunden der Vermögensverwalter. "Wir werden erheblich dazugewinnen", sagte Diederichs. In drei Jahren wolle die Bank zu den Top-5 bis Top-7 Vermögensverwaltern in Deutschland gehören, bislang zählt sie nicht zu den Top-Ten.

Zudem will Diederichs in das Geschäft mit der Immobilienfinanzierung für Privatkunden einsteigen. Das soll durch eine Kooperation über die Vermittlung von Krediten geschehen, sagte der Deutschland-Chef. Darüber spreche die Bank mit verschiedenen Anbietern, eine Entscheidung solle in den nächsten zwei bis drei Monaten fallen.

© Reuters. The logo of the French bank BNP Paribas is seen in Paris

"SIND FROH, KEINE EINZIGE FILIALE ZU HABEN"

Zum immer wieder kolportierten Interesse der Franzosen an der Commerzbank (DE:CBKG) schwieg er sich aus. "Ich kann und will das nicht kommentieren", sagte Diederichs auf die Frage nach dem Sinn einer deutsch-französischen Bankenfusion. Zugleich unterstrich er, dass BNP in Deutschland nicht in das Filialgeschäft vordringen will. "Es ist ein strategischer Vorteil, dass wir keine Filiale haben und es ist auch nicht unser Ziel, Filialen aufzubauen." BNP könne sich in Deutschland voll auf die Digitalisierung konzentrieren, während Konkurrenten wie die Commerzbank oder die Deutsche Bank (DE:DBKGn) ihr Filialnetz umbauen. "Wir sind sehr froh, mit dieser Positionierung drei Millionen Kunden zu haben, aber keine einzige Filiale."

In Deutschland bedient die BNP Privatkunden unter anderem mit der Direktbank Consorsbank und konkurriert hier insbesondere mit der Commerzbank-Tochter Comdirect. Insgesamt beschäftigt BNP in Deutschland 5000 Mitarbeiter und ist nach eigener Aussage deutlich profitabler als der deutsche Bankenmarkt. Die Rendite orientiert sich laut Diederichs an der der französischen Mutter, die geplanten Investitionen in das Wachstum würden sie nicht stark drücken. 2016 kam der Konzern auf eine Eigenkapitalrendite von 9,3 Prozent.

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