Die Vorteile eines oder mehrerer ETFs sind bekannt: Mithilfe kostengünstiger Indexfonds können wir alle als Investoren relativ einfach ein Vermögen aufbauen. Das geschieht ganz passiv, womöglich mithilfe von Sparplänen, wenig Gebühren und einer marktbreiten Performance. Kleiner Hinweis: Das kann auch eine Korrektur erfassen.
Der einfache Ansatz ist dabei womöglich ein prägender Vorteil. Allerdings kann man es als ETF-Investor auch übertreiben. Wer beispielhaft fünf, sieben oder 18 ETFs kauft, für den könnte es attraktivere Alternativen geben. Schauen wir im Folgenden daher einmal, warum ein solcher breiter Ansatz wenig Sinn ergibt.
5, 7 oder 18 ETFs: Bedingt sinnvoll! Grundsätzlich gilt dabei zunächst weiterhin eine Prämisse: Bereits ab dem ersten Indexfonds wird man eine marktübliche Rendite generieren können. Wer dabei auf die Auswahl des Index achtet und die bestmögliche Wahl trifft, der wird sich kaum etwas vorzuwerfen haben. Mehr kann sogar die Rendite verschlechtern. Wenn ein ETF auf Basis eines Index 9 % Rendite generiert, ein anderer lediglich 7 %, so wird dein Durchschnittswert bei lediglich 8 % liegen. Das zeigt: Mehr ist hier nicht immer besser.
Wer diversifizieren möchte, der wird möglicherweise trotzdem einen zweiten oder dritten Indexfonds kaufen. Beispielsweise, um den Fokus etwas zu verschieben. Aber vergiss nicht: Der letzte Ansatz behält weiterhin seine Gültigkeit. Oder auch um ein Emittenten-Risiko zu minimieren. Keine Frage: Das kann Kalkül sein.
Mehr ETFs sind hingegen nur sinnvoll, wenn man mehr als eine marktübliche Performance einfahren möchte. Beispielsweise, weil man in der Digitalisierung oder dem E-Commerce ein marktschlagendes Potenzial sieht. Sowie in zwei, drei anderen Bereichen. Mit einem solchen individuelleren Portfolio können unterschiedliche Ansätze verfolgt werden. Wobei das Abweichen vom Marktdurchschnitt nicht nur Chancen, sondern auch Risiken nach sich zieht.
Fünf oder sieben verschiedene ETFs können dabei noch ein sinnvolles, breiteres Portfolio sein. Wie gesagt: Vor allem, wenn man nicht auf einen marktbreiten Querschnitt setzen will. Wer es jedoch zu sehr übertreibt, für den könnte es einen besseren Weg geben, als auf kostengünstige Passivfonds zu setzen.
Aktienauswahl möglicherweise sinnvoller! Wenn wir bei unserem titelstiftenden Zahlenbeispiel bleiben: Ein passives ETF-Portfolio mit 18 verschiedenen ETFs ist für meinen Geschmack zu viel. Diversifikation ist schön und gut. Aber letztlich bleibt jeder Passivfonds ein Kompromiss. Sowie ein Querschnitt, der neben Chancen auch Underperformer in sich bündelt.
Das heißt wiederum: Wer die Zeit und den Aufwand betreiben möchte, um 18 verschiedene ETFs zu analysieren, der kann seinen Fokus verändern. Anstatt passiv zu investieren, könnte ein aktiver Ansatz die besser Alternative sein. Mit einzelnen Aktien im Rahmen eines breiteren Portfolios wirst du dich so auf die deiner Ansicht nach aussichtsreichsten Chancen konzentrieren können.
Das bedeutet zwar vielleicht mehr Einzelrisiko. Allerdings eben in einem diversifizierteren Portfolio. Letztlich erhöht das die Chancen, ein, zwei, drei oder vielleicht auch zehn trendstarke Wachstumsraketen zu finden, die dich und deinen Vermögensaufbau richtig voranbringen. Wie gesagt: Unter der Prämisse, dass du sowieso vom Marktschnitt abweichen willst und Spezialisierung und Diversifikation dein Fokus sind.
ETFs: Handle klug! ETFs können dir daher viele Wege ermöglichen. Diversifikation ist definitiv ein Schlüsselwort, das dabei Erfolg verspricht. Wobei Übertreibungen wenig sinnvoll erscheinen. Wer mehr möchte, als der breite Markt bereit ist zu geben, für den könnten Aktien ein besserer Ansatz sein. Zumindest besser als das Sammeln einer Vielzahl von zugegebenermaßen soliden Kompromissen.
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