Brüssel/Berlin (Reuters) - Die Euro-Zone hat ihren Überschuss im Warenhandel mit dem Rest der Welt im Juni im Vergleich zum Vorjahr verringert.
Die Exporte übertrafen die Importe um 26,6 Milliarden Euro, wie das Statistikamt Eurostat am Donnerstag mitteilte. Im Juni 2016 waren es noch 28,9 Milliarden Euro. Die Ausfuhren der 19 Länder der Währungsunion legten im Juni 2017 um 3,9 Prozent auf 187,2 Milliarden Euro zu. Die Importe erhöhten sich allerdings wesentlich stärker: Sie stiegen um 6,2 Prozent auf 160,7 Milliarden Euro. Die Entwicklung des Handelsüberschusses steht seit dem Einzug des Globalisierungsgegners Donald Trump ins Weiße Haus besonders im Fokus: Die USA importieren weit mehr Waren als sie exportieren. Trump sieht sein Land unfair behandelt und droht mit Zöllen. Er hat insbesondere Deutschland wegen seines Handelsüberschusses mit den USA heftig kritisiert und angekündigt, etwas dagegen unternehmen zu wollen.
Zuletzt war das Wirtschaftswachstum hierzulande jedoch vom Außenhandel sogar etwas gedämpft worden, da die Importe erheblich stärker stiegen als die Exporte. Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich nun auch in der Euro-Zone, in der Deutschland die größte Volkswirtschaft stellt. Im ersten Halbjahr 2017 fiel der Handelsüberschuss des Währungsraums zwischen Lissabon und Helsinki wegen stark anziehender Importe geringer aus: Er summierte sich auf 107,7 Milliarden Euro. Im Zeitraum von Januar bis Juni 2016 lag er noch bei 129,3 Milliarden Euro.