Berlin, 21. Sep (Reuters) - Vor dem EU-Sondergipfel zur Flüchtlingskrise hat Bundeskanzlerin Angela Merkel ein gemeinsames Vorgehen der 28 Mitgliedstaaten angemahnt. Es müsse alles dafür getan werden, dass die EU-Staaten in wichtigen Fragen wie etwa die Verteilung der Flüchtlinge "im Konsens statt mit qualifizierter Mehrheit" entschieden, sagte die Kanzlerin vor der Unionsfraktion im Bundestag am Montag. Zugleich bekräftigte die CDU-Vorsitzende, dass die Krise Deutschland und Europa noch lange beschäftigen werde. "Eine Lösung gleichsam über Nacht kann und wird es nicht geben."
Zu dem Thema werde es noch viele Gipfel und Beratungen geben, sagte Merkel. "Wir werden Geduld und einen langen Atem brauchen." Noch nie seit dem Zweiten Weltkrieg seien so viele Menschen auf der Flucht gewesen wir heute. Angesichts dessen sei es wichtig, dass sich die EU mit einer fairen Verteilung der Menschen, einem besseren Schutz der Außengrenzen Europas, der direkten Hilfe für Länder mit Flüchtlingslagern wie die Türkei, der Libanon und Jordanien sowie der Bekämpfung der Fluchtursachen befassten. Die EU-Staats- und Regierungschefs beraten am Mittwoch über die Krise, am Dienstag kommen die EU-Innenminister erneut zusammen.