Berlin, 04. Okt (Reuters) - Angesichts der Flüchtlingskrise hat der Präsident des Europaparlaments, Martin Schulz, eine Lockerung des Euro-Stabilitätspakts in Aussicht gestellt. "Die Flüchtlingsbewegungen sind ohne Zweifel besondere Lasten, wie sie im Maastrichter Vertrag genannt werden. Sie müssen gegebenenfalls bei den Defizitkriterien berücksichtigt werden", sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe laut Vorabbericht. "Angesichts der enormen Belastungen, die einzelne EU-Länder in der Flüchtlingskrise schultern, können wir nicht so tun, als sei alles im Normalzustand."
Zugleich sprach sich Schulz für ein verbindliches Quotensystem zur Verteilung der Flüchtlinge in Europa aus. Als Kriterien nannte er die Einwohnerzahl und das Bruttoinlandsprodukt, außerdem die Zahl der Arbeitslosen und der bereits aufgenommenen Flüchtlinge.