FRANKFURT (dpa-AFX) - Den Bausparkassen werden die Geschäfte der staatlichen Förderbank KfW zu viel. "Die KfW macht sich zunehmend dort breit, wo es kein Marktversagen gibt, etwa im Wohnungsbau", sagte der Chef des Bundesverbands der Privaten Bausparkassen, Andreas Zehnder, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Dienstag). In diesem Zusammenhang kritisierte der Vertreter von Wüstenrot, Schwäbisch Hall & Co auch die Fernsehwerbung der KfW.
Die KfW habe im vergangenen Jahr 15,6 Milliarden Euro als Darlehen für die Wohnförderung ausgereicht. Das entspreche einem Anteil 30 Prozent am gesamten inländischen KfW-Fördervolumen. "Das ist besorgniserregend hoch, im Jahr 2000 waren es erst 18 Prozent", sagte Zehnder.
Dabei stößt sich der Verband nicht an den Hilfen für das energieeffiziente Sanieren und Umbauen, sondern an den knapp 5 Milliarden Euro, die in das klassische Wohneigentumsprogramm fließen. Mit den bis zu 50 000 Euro je Antragsteller stehe die KfW in direkter Konkurrenz zu den Bausparkassen, räumte Zehnder ein. "Wir würden uns eine Selbstverpflichtung der KfW wünschen, sich auf diesem Feld zurückzuhalten."
Die KfW wiederum wies in der Zeitung die Vorwürfe zurück. Der Anteil an klassischer Wohneigentumsförderung sei in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken: von 7,5 Milliarden Euro im Jahr 2003 auf zuletzt noch 4,5 Milliarden Euro. Zudem erfülle das Institut mit der Wohnförderung den politischen Willen des Bundes. Energetisches Bauen und Sanieren gehöre ebenso dazu wie die Förderung von Wohneigentum, "die zur Vermögensbildung und damit zur privaten Altersvorsorge beiträgt", zitierte das Blatt die Einrichtung.tb