Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Dinge die man über die Finanzmärkte am heutigen Mittwoch, dem 17. Januar, wissen sollte:
1. US-Börsen warten auf Ergebnisse von Goldman und Bank of America in der Nähe von Rekordständen
Obwohl alle drei der großen US-Aktienindizes am Dienstag ein neues Allzeithoch erreichten, konnten sie dieses nicht bis zur Schlussglocke verteidigen und gingen tiefer aus dem Handel. Aber die Händler werden heute wahrscheinlich einen neuen Anlauf nehmen, während sie auf die Ergebnisse zum vierten Quartal von Goldman Sachs (NYSE:GS) und Bank of America (NYSE:BAC) warten.
Goldman wird um 14:30 MEZ berichten und es wird ein Gewinn pro Aktie (GpA) von 4,91 USD auf einen Umsatz von 7,61 Mrd USD vorhergesagt, während bei Bank of America, die um 12:45 MEZ ihre Zahlen präsentieren wird, mit einem GpA von 0,44 USD auf einen Umsatz von 21,53 Mrd USD gerechnet wird.
Der Bluechip Dow Futures stieg am Mittwoch bis 11:55 MEZ um 113 Punkte oder 0,44%, der S&P 500 Futures legte um 7 Punkte oder 0,25% zu, während es mit dem Nasdaq 100 Futures um 22 Punkte oder 0,32% nach oben ging.
Im Rest der Welt zogen sich die Aktienindizes am Mittwoch von ihren Rekordständen wieder zurück und schicken sich an ihren erst zweiten Tag mit Verlusten in 2018 zu erleiden, da tiefere Rohstoffpreise und eine Reihe negative Meldungen aus den Unternehmen die Stimmung an den Weltmärkten trübte.
2. Dollar erholt sich vor Daten zur Industrieproduktion, Fed-Referenzen
Der Dollar hat sich am Mittwoch gegenüber den anderen Leitwährungen nach oben bewegt und ist damit zum ersten Mal in sechs Tagen gestiegen, nachdem die Investoren die US-Währung auf Sorgen hin links gelassen hatten, dass die globale Konjunkturerholung das Wirtschaftswachstum in den USA überholen und andere führende Zentralbanken, in erster Linie die Europäische Zentralbank, veranlassen wird, ihre lockere Geldpolitik schneller aufzugeben, als dies bisher erwartet wurde.
Unter den Konjunkturdaten dürften am heute die Händler vor allem die Daten zur US-Industrieproduktion und dem produzierenden Gewerbe im Dezember interessieren, sowie das Beige Book der Federal Reserve, das Einblicke in die wirtschaftliche Lage in den 12 Fed-Bezirken gibt.
Die Marktteilnehmer werden auch den Anmerkungen diverser Notenbanker folgen, die Hinweise auf künftige Änderungen in der Geldpolitik liefern könnten. Chicago Fed Präsident Charles Evans, Dallas Fed Chef Robert Kaplan und Cleveland Fed Präsidentin Loretta Mester werden alle heute öffentliche Auftritte absolvieren.
3. Ausverkauf digitaler Währungen geht weiter, als Bitconnect seine Plattform dichtmacht
Der allgemeine Ausverkauf der digitalen Währung Bitcoin zusammen mit anderen Kryptowährungen ist am Mittwoch in die zweite Runde gegangen, als der Handel von Ängsten vor weiteren Maßnahmen gegen den Kryptohandel bestimmt wird, die von einem drohenden Handelsverbot in Südkorea ausgelöst worden waren.
In den Schlagzeilen in der Krypto-Welt war Bitconnect, das am Dienstag ankündigte, seine Kredit- und Handelsplattform zu schließen.
BitConnect wurde beschuldigt ein Schneeballsystem zu betreiben, mit seiner eigenen Kryptowährung Bitconnect Coin. Mehrere Persönlichkeiten der Industrie, wie der Gründer von Ethereum, Vitalik Buterin, haben in den vergangenen Monaten scharfe Kritik an dem Unternehmen geübt.
Das Unternehmen machte verschiedene Faktoren für die Schließung verantwortlich, wie die schlechte Presse, DDoS Attacken und insbesondere Abmahnungen von der Wertpapieraufsicht in Texas, dem Texas State Securities Board und in North Carolina.
Die Nachricht hat auch Wellen in anderen Kryptowährungen geschlagen, als zweistellige Verluste von allen großen Münzen verzeichnet wurden.
Bitcoin wurde an der Börse Bitfinex um 11:56 MEZ zu 9.899,90 USD gehandelt, 11% unter seinem gestrigen Schlusskurs, nachdem er schon am Dienstag um 18% abgesackt war.
Ethereum, die nach Marktwert zweitgrößte Kryptowährung der Welt, lag zuletzt an der Bitfinex auf 870,00 USD und damit 14% tiefer, nachdem sie gestern um 19% gefallen war.
Unterdessen wurde Ripples XRP Token an der Poloniex-Börse zu 0,9828 USD gehandelt und ist damit heute rund 18% abgesackt.
4. Öl zieht sich von 3-Jahreshoch zurück, als US-Lagerbestände ins Zentrum rücken
Der Ölkurse haben am Mittwoch bescheidene Verluste erlitten und sich von ihren höchsten Niveaus seit Ende 2014 wieder zurückgezogen, als die Investoren auf die neuen Wochendaten zu den Vorratsbeständen an Rohöl und raffinierten Produkten in den Vereinigten Staaten warten, um die Nachfrage des größten Energiekonsumenten der Welt einschätzen zu können.
Der Branchenverband American Petroleum Institute wird heute um 22:30 MEZ seinen wöchentlichen Report herausgeben. Amtliche Daten von der US-Energieinformationsagentur kommen dann morgen, wobei mit einer Abnahme der Ölvorräte um rund 3,6 Millionen Fass gerechnet wird, was neunte wöchentliche Rückgang in Folge wäre.
Die Berichte werden einen Tag später als üblich herauskommen, da in den USA am Montag der Martin Luther King Tag gefeiert wird.
Die US-Rohölfutures sind um 11:59 MEZ um 0,50% auf 63,41 USD gefallen, während Öl der Sorte Brent sich um 0,69% auf 68,67 USD verbilligt hat.
5. Kanadische Notenbank rechnet mit höchsten Zinssätzen seit 2009
Die kanadische Notenbank wird am Mittwoch um 16:00 MEZ ihre neueste Zinsentscheidung verkünden, wobei die meisten Experten davon ausgehen, dass die Zentralbank den Leitzins um 25 Basispunkte auf 1,25% anheben wird.
Sollte es so kommen, dann wäre dies die dritte Zinserhöhung in den letzten sechs Monaten auf das höchste Niveau seit 2009, nachdem neueste Daten ein robustes Bild der kanadischen Konjunktur gezeichnet hatten.
Allerdings, obwohl die Märkte die Chancen auf eine Zinserhöhung mit etwa 90% einpreisen, warnen einige Experten, dass die heutige Entscheidung eine Pause bei der Straffung der Geldpolitik markieren könnte.
Die Zentralbank hatte die Zinssätze im Juli und im September zum ersten Mal in sieben Jahren angehoben, aber sich seitdem besorgt gezeigt, dass eine Reihe von Unsicherheit die Konjunktur des Landes in Mitleidenschaft ziehen könnten, wie zum Beispiel die Neuverhandlung der nordamerikanischen Freihandelszone (North American Free Trade Agreement NAFTA). Die nächste Gesprächsrunde zu NAFTA soll am 23. Januar beginnen.
Der kanadische Dollar war im Vorfeld des Zinsstatements stabil. Um 12:00 MEZ lag der USD/CAD Kurs 0,05% höher auf 1,2440.