Berlin, 16. Jan (Reuters) - Die CDU wählt auf einem digitalen Parteitag mit 1001 Delegierten heute einen neuen Vorsitzenden und damit den Nachfolger von Annegret Kramp-Karrenbauer. Beworben haben sich der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet, der ehemalige Unionsfraktionschef Friedrich Merz und der Außenpolitiker Norbert Röttgen. Danach wollen CDU und CSU nach jetzigem Zeitplan im März oder April absprechen, wer Kanzlerkandidat der Union werden soll. Die Bundestagswahl ist für den 26. September geplant. Es folgen die wichtigsten Entwicklungen vom Samstag:
10:44 Uhr - Jens Spahn wirbt in einer Frage-und-Antwort-Runde für den Kandidaten Armin Laschet. "Er lebt Zusammenhalt", sagt der Bundesgesundheitsminister auf dem virtuellen Parteitag. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident übernehme Verantwortung und setze Akzente für Deutschland. Nach den erfolgreichen Jahren mit Bundeskanzlerin Angela Merkel gehe es jetzt um Kontinuität, aber auch darum, neue Impulse zu setzen. Deswegen sei die richtige Antwort "Armin Laschet", sagt Spahn.
10.25 Uhr - Norbert Röttgen beschwört in seiner Bewerbungsrede für den CDU-Vorsitz die Einheit der Partei. Er sei "kein Lager", sagt Röttgen auf dem virtuellen Parteitag der Christdemokraten. "Zusammenhalt ist auch für uns das A und O", sagt Röttgen und betont: "Ich möchte integrieren." Und klar sei, dass mit der Wahl des neuen Vorsitzenden "der Wettbewerb in der CDU beendet" sei. Ab jetzt gebe es nur noch den Wettbewerb mit den anderen Parteien.
10.18 Uhr - Norbert Röttgen stellt in seiner Bewerbungsrede für den CDU-Vorsitz die "Zukunftskompetenz" in den Mittelpunkt. Darum gehe es, sagt der Außenpolitiker auf dem virtuellen Parteitag der Christdemokraten. Es gehe um Orientierung, Führung, Ideen und den Willen zu gestalten.
10.12 Uhr - Friedrich Merz stellt sich in seiner Bewerbungsrede für den CDU-Vorsitz klar gegen Rechtspopulismus: "Es wird mit mir keine Zusammenarbeit mit der AfD geben", sagt Merz auf dem virtuellen Parteitag der Christdemokraten. Dies gelte für Landtage, den Bundestag und auch das Europäische Parlament. Und die Wähler sollten wissen: Jede Stimme für die AfD sei eine halbe Stimme für Rot-Rot-Grün.
10.03 Uhr - Friedrich Merz schwört die CDU in seiner Bewerbungsrede für den Partei-Vorsitz auf einen Sieg bei der nächsten Bundestagswahl ein: "Wir sind als deutsche Christdemokraten fest entschlossen, diese nächste Bundesregierung auch wieder zu führen", sagt Merz auf dem Parteitag mit Blick auf die im Herbst anstehende Wahl.
09.55 Uhr - Armin Laschet wirbt in seiner Rede für die politische Mitte. "Wir werden nur gewinnen, wenn wir in der Mitte der Gesellschaft stark bleiben", sagt der nordrhein-westfälische Ministerpräsident auf dem CDU-Parteitag. Dafür trete er zusammen mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn für das Amt des Parteivorsitzenden an. Die CDU brauche keinen "CEO", sondern den Anführer einer Mannschaft. Es gehe um Vertrauen, und darauf könne man sich bei ihm verlassen.
09.48 Uhr - Armin Laschet eröffnet den CDU-Parteitag mit seiner Bewerbungsrede für den Vorsitz. Dabei beschwört er auch mit Blick auf die Entwicklungen in den USA die Bedeutung von Einheit und Vertrauen. "Wir lassen uns unser Land von Rechtsterroristen und von geistigen Brandstiftern nicht kaputt machen", sagt der nordrhein-westfälische Ministerpräsident und fügt hinzu: "Wir müssen Klartext sprechen, aber nicht polarisieren."
9.27 Uhr - Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat sich gegen eine klare schwarz-grüne Bündnisoption im Bund ausgesprochen. "Die Grünen sind nicht erste Wahl als Koalitionspartner", sagt der CDU-Politiker dem TV-Sender Phoenix. Im Osten gebe es eine Mehrheit, die für Friedrich Merz als CDU-Chef sei.
09.26 Uhr - Unions-Fraktionschef Ralph Brinkhaus sieht als größte Aufgabe des neuen CDU-Chefs, die Partei innerhalb von drei Monaten hinter sich zu einen. Dazu sei eine Teamarbeit nötig, sagt Brinkhaus dem Sender ntv. Der von der Kanzlerin am Vortag erwähnte "Team-"Gedanke sei seiner Meinung nach weniger eine Wahlaussage für Armin Laschet gewesen, der zusammen mit Gesundheitsminister Jens Spahn antritt, als die Erinnerung, dass es ein Team mit dem CDU-Chef, aber auch mit Kanzlerin, Ministern sowie der Fraktion geben müsse.
08.25 Uhr - Die Vorsitzende der Frauenunion, Annette Widmann-Mauz, hat sich für die Wahl des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet zum CDU-Chef ausgesprochen. "Er überzeugt durch erfolgreiche Regierungsarbeit, ist verlässlich und hat den Anspruch, die CDU als Team zu führen", sagt die CDU-Politikerin im Deutschlandfunk. Mehr als ein Drittel der 1001 Delegierten seien Frauen. In der Frauenunion gebe es eine klare Präferenz für Laschet und den Kandidaten Norbert Röttgen. Zuvor hatte sich der CDU-Politiker Philipp Amthor im Deutschlandfunk für Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz als neuen CDU-Chef ausgesprochen.