Frankfurt, 13. Jan (Reuters) - Die Europäische Zentralbank (EZB) stößt laut einer Umfrage mit ihren Überlegungen zur möglichen Einführung eines digitalen Euro auf reges Interesse. Eine erste Analyse von Antworten aus einer Online-Befragung der Notenbank zeige, dass bei den geforderten Eigenschaften eines solchen E-Euro die Wahrung der Privatsphäre bei Zahlungen ganz oben stehe, teilte die EZB am Mittwoch in Frankfurt mit. 41 Prozent hätten dies angegeben. Danach kämen Sicherheit (17 Prozent) und eine paneuropäische Reichweite (10 Prozent) der Digital-Währung. Bei ihren öffentlichen Konsultationen habe sie insgesamt 8221 Antworten von Bürgern, Unternehmen und Verbänden erhalten. Das sei eine Rekordzahl.
Die Notenbank will eine detaillierten Analyse der Ergebnisse im Frühjahr veröffentlichen. Notenbank-Chefin Christine Lagarde rechnet mit der Einführung eines digitalen Euro in den nächsten Jahren, wie sie am Mittwoch auf dem Online-Forum "Reuters Next" sagte. Aus ihrer Sicht muss die Gemeinschaftswährung fit für das digitale Zeitalter werden, hatte sie im Oktober erklärt. Die EZB solle darauf vorbereitet sein, einen digitalen Euro bereitzustellen, falls es Bedarf dafür gebe. Bis etwa Mitte des laufenden Jahres will die EZB eine Entscheidung fällen, ob ein entsprechendes Projekt gestartet werden soll.