APA ots news: Weiterhin kein Aufschwung im europäischen Bauwesen - mittelfristig nur Wohnbau expansiv
Wien (APA-ots) - Das Bauvolumen wird in Europa nach dem deutlichen
Rückgang von 4,7% im Jahr 2012 auch 2013 schrumpfen (-1,6%). Dies ist
das Ergebnis der aktuellen Prognose des Bauforschungsnetzwerkes
Euroconstruct, dem Forschungsinstitute in 19 europäischen Ländern
angehören. Vom aktuellen Abschwung sind alle Bausparten betroffen.
Zwischen 2012 und 2015 wird nur der Wohnbau insgesamt expandieren.
Das europäische Bauforschungsnetzwerk Euroconstruct stellte am 12.
Dezember im Rahmen seiner 74. Konferenz in München die Winterprognose
für das Bauwesen in den 19 europäischen Mitgliedsländern vor. War zum
vorhergehenden Prognosetermin im Juni für 2012 noch ein Rückgang der
Bautätigkeit um 2% für das Jahr 2012 erwartet worden, so musste die
Prognose angesichts der Eintrübung der Erwartungen im Jahresverlauf
aktuell nach unten revidiert werden. Die weiterhin hohe
Arbeitslosigkeit, die gedämpften gesamtwirtschaftlichen Perspektiven
und Konsolidierungsmaßnahmen der öffentlichen Haushalte hemmen die
Nachfrage in allen drei Sektoren (Wohnbau, sonstiger Hochbau,
Tiefbau). Dabei sind aber deutliche Unterschiede zwischen den
einzelnen Ländern zu beobachten: In Nord- und Mitteleuropa ist die
Lage der Bauwirtschaft tendenziell besser.
Im Jahr 2012 dürfte das Bauvolumen um 4,7% schrumpfen. Für 2013
werden weitere Einbußen von 1,6% erwartet. Die Baukonjunktur dürfte
sich erst gegen Ende des Prognosezeitraumes 2015 mäßig verbessern.
2012 und 2013 sinkt die Produktion vor allem im Tiefbau aufgrund der
Zurückhaltung der öffentlichen Nachfrage in zahlreichen Ländern. Die
Eintrübung der Konjunktur dämpft auch die Nachfrage der Wirtschaft
nach sonstigen Hochbauten.
Der Wohnungsbau ist in Europa nach wie vor stark von den
gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen geprägt. In den nordischen
Ländern, aber auch in einigen Ländern Mitteleuropas wird bis 2015 ein
stabiles Wachstum erwartet. In vielen anderen Ländern herrscht aber
auf dem Wohnungsmarkt weiterhin ein Ungleichgewicht, das großteils
aus der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise der Jahre 2008 und 2009
stammt. Nach einer leichten Erholung 2011 drücken die hohe
Arbeitslosigkeit, die Verschuldung der privaten Haushalte und
restriktive Finanzierungsbedingungen kurzfristig die Produktion. Erst
mittelfristig wird hier eine Erholung erwartet: Ab 2014 werden sich
die Wachstumsaussichten voraussichtlich vor allem im Wohnungsneubau
von sehr niedrigem Niveau ausgehend verbessern (+4,4%), während sich
die Wohnhaussanierung (+1,1%) deutlich schwächer entwickeln wird.
Insgesamt prognostiziert das Bauforschungsnetzwerk Euroconstruct für
die 19 Mitgliedsländer im Zeitraum 2012/2015 ein leichtes Wachstum
von 1,5%. Der positive Ausblick, insbesondere im Wohnungsneubau,
bedingt jedoch eine Stabilisierung im Euro-Raum sowie im
Bankensystem.
Übersicht 1: Bauvolumen nach Sparten in den 19 Euroconstruct-Ländern
- auf der WIFO-Website
(http://www.wifo.ac.at/wwa/jsp/index.jsp?&fid=12)
Zwtl.: Hinweis: Bauforschung im Rahmen des Euroconstruct-Netzwerkes
Dem Euroconstruct-Netzwerk gehören Bau- und
Konjunkturforschungsinstitute aus 19 europäischen Ländern an,
darunter auch das WIFO. Zweimal jährlich werden im Rahmen einer
Konferenz Analysen und Prognosen zur Baukonjunktur und zur
Entwicklung in den einzelnen Sparten (Wohnbau, sonstiger Hochbau,
Tiefbau) vorgelegt.
Als die '19 Euroconstruct-Länder' werden hier 15 westeuropäische
Länder (Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich,
Großbritannien, Irland, Italien, Niederlande, Norwegen, Österreich,
Portugal, Schweden, Schweiz und Spanien) und 4 ostmitteleuropäische
Länder bezeichnet (Polen, Slowakei, Tschechien, Ungarn).
Rückfragehinweis:
Rückfragen bitte am Dienstag, 18. Dezember 2012 von 10 bis 15 Uhr an Mag. Andrea Kunnert, Tel. (1) 798 26 01/478, Andrea.Kunnert@wifo.ac.at.
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/235/aom
*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***
OTS0028 2012-12-18/09:00
Wien (APA-ots) - Das Bauvolumen wird in Europa nach dem deutlichen
Rückgang von 4,7% im Jahr 2012 auch 2013 schrumpfen (-1,6%). Dies ist
das Ergebnis der aktuellen Prognose des Bauforschungsnetzwerkes
Euroconstruct, dem Forschungsinstitute in 19 europäischen Ländern
angehören. Vom aktuellen Abschwung sind alle Bausparten betroffen.
Zwischen 2012 und 2015 wird nur der Wohnbau insgesamt expandieren.
Das europäische Bauforschungsnetzwerk Euroconstruct stellte am 12.
Dezember im Rahmen seiner 74. Konferenz in München die Winterprognose
für das Bauwesen in den 19 europäischen Mitgliedsländern vor. War zum
vorhergehenden Prognosetermin im Juni für 2012 noch ein Rückgang der
Bautätigkeit um 2% für das Jahr 2012 erwartet worden, so musste die
Prognose angesichts der Eintrübung der Erwartungen im Jahresverlauf
aktuell nach unten revidiert werden. Die weiterhin hohe
Arbeitslosigkeit, die gedämpften gesamtwirtschaftlichen Perspektiven
und Konsolidierungsmaßnahmen der öffentlichen Haushalte hemmen die
Nachfrage in allen drei Sektoren (Wohnbau, sonstiger Hochbau,
Tiefbau). Dabei sind aber deutliche Unterschiede zwischen den
einzelnen Ländern zu beobachten: In Nord- und Mitteleuropa ist die
Lage der Bauwirtschaft tendenziell besser.
Im Jahr 2012 dürfte das Bauvolumen um 4,7% schrumpfen. Für 2013
werden weitere Einbußen von 1,6% erwartet. Die Baukonjunktur dürfte
sich erst gegen Ende des Prognosezeitraumes 2015 mäßig verbessern.
2012 und 2013 sinkt die Produktion vor allem im Tiefbau aufgrund der
Zurückhaltung der öffentlichen Nachfrage in zahlreichen Ländern. Die
Eintrübung der Konjunktur dämpft auch die Nachfrage der Wirtschaft
nach sonstigen Hochbauten.
Der Wohnungsbau ist in Europa nach wie vor stark von den
gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen geprägt. In den nordischen
Ländern, aber auch in einigen Ländern Mitteleuropas wird bis 2015 ein
stabiles Wachstum erwartet. In vielen anderen Ländern herrscht aber
auf dem Wohnungsmarkt weiterhin ein Ungleichgewicht, das großteils
aus der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise der Jahre 2008 und 2009
stammt. Nach einer leichten Erholung 2011 drücken die hohe
Arbeitslosigkeit, die Verschuldung der privaten Haushalte und
restriktive Finanzierungsbedingungen kurzfristig die Produktion. Erst
mittelfristig wird hier eine Erholung erwartet: Ab 2014 werden sich
die Wachstumsaussichten voraussichtlich vor allem im Wohnungsneubau
von sehr niedrigem Niveau ausgehend verbessern (+4,4%), während sich
die Wohnhaussanierung (+1,1%) deutlich schwächer entwickeln wird.
Insgesamt prognostiziert das Bauforschungsnetzwerk Euroconstruct für
die 19 Mitgliedsländer im Zeitraum 2012/2015 ein leichtes Wachstum
von 1,5%. Der positive Ausblick, insbesondere im Wohnungsneubau,
bedingt jedoch eine Stabilisierung im Euro-Raum sowie im
Bankensystem.
Übersicht 1: Bauvolumen nach Sparten in den 19 Euroconstruct-Ländern
- auf der WIFO-Website
(http://www.wifo.ac.at/wwa/jsp/index.jsp?&fid=12)
Zwtl.: Hinweis: Bauforschung im Rahmen des Euroconstruct-Netzwerkes
Dem Euroconstruct-Netzwerk gehören Bau- und
Konjunkturforschungsinstitute aus 19 europäischen Ländern an,
darunter auch das WIFO. Zweimal jährlich werden im Rahmen einer
Konferenz Analysen und Prognosen zur Baukonjunktur und zur
Entwicklung in den einzelnen Sparten (Wohnbau, sonstiger Hochbau,
Tiefbau) vorgelegt.
Als die '19 Euroconstruct-Länder' werden hier 15 westeuropäische
Länder (Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich,
Großbritannien, Irland, Italien, Niederlande, Norwegen, Österreich,
Portugal, Schweden, Schweiz und Spanien) und 4 ostmitteleuropäische
Länder bezeichnet (Polen, Slowakei, Tschechien, Ungarn).
Rückfragehinweis:
Rückfragen bitte am Dienstag, 18. Dezember 2012 von 10 bis 15 Uhr an Mag. Andrea Kunnert, Tel. (1) 798 26 01/478, Andrea.Kunnert@wifo.ac.at.
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/235/aom
*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
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OTS0028 2012-12-18/09:00