BERLIN (dpa-AFX) - Im Kampf gegen sich ausbreitende Krankenhaus-Keime und andere Erreger sind nach Ansicht von Experten neue Therapiekonzepte und vor allem auch neue Antibiotika nötig. 'Um an dieser Front erfolgreich zu sein, geht es darum, die Antibiotika-Pipeline besser zu füllen', betonte der Infektiologe Prof. Norbert Suttorp (Charité) am Donnerstag in Berlin bei einem Expertentreffen der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM). Die Entwicklung müsse schneller voranschreiten und einfacher geregelt werden. Gleichzeitig dürften die bereits vorhandenen Antibiotika nicht so großzügig und unbedacht eingesetzt werden.
'In diese Kategorie gehört auch die Elimination von Antibiotika aus der Tierzucht', sagte Suttorp. Antibiotika-Resistenzen können sich von Krankheitserregern der Tiere auf die des Menschen übertragen, wenn sie Fleisch verzehren. Auch schnellere Diagnoseverfahren könnten helfen, virale von bakteriellen Infektionen zu unterscheiden - denn oft werden Antibiotika völlig unnötig bei Virusinfektionen verschrieben. Als wirklich neue Therapiekonzepte können laut Suttorp Ansätze gesehen werden, die sich an die Moleküle des Wirts und nicht des Erreger richten: So wird das Risiko geringer, dass sich die Bakterien an Antibiotika anpassen.
Auch neue Richtlinien für die Vergabe von Spenderorganen wurden diskutiert: Die DGIM arbeitet daran gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie - künftig sollen Internisten und Chirurgen miteinander über die Transplantationen entscheiden und dies auch schriftlich dokumentieren. Denn: 'Ein Problem ist die mangelnde Transparenz', sagte Prof. Ulrich Fölsch, DGIM-Generalsekretär. Weil es viel zu wenig Spenderorgane gebe, seien zudem objektive Parameter erforderlich, die Dringlichkeit und Erfolgsaussichten der Transplantation beim Empfänger 'messbar' machten. Solche Messgrößen gebe es teils heute schon, aber sie würden wegen Ausnahmeregelungen immer wieder außer Kraft gesetzt, beklagte Fölsch./emy/DP/sf
'In diese Kategorie gehört auch die Elimination von Antibiotika aus der Tierzucht', sagte Suttorp. Antibiotika-Resistenzen können sich von Krankheitserregern der Tiere auf die des Menschen übertragen, wenn sie Fleisch verzehren. Auch schnellere Diagnoseverfahren könnten helfen, virale von bakteriellen Infektionen zu unterscheiden - denn oft werden Antibiotika völlig unnötig bei Virusinfektionen verschrieben. Als wirklich neue Therapiekonzepte können laut Suttorp Ansätze gesehen werden, die sich an die Moleküle des Wirts und nicht des Erreger richten: So wird das Risiko geringer, dass sich die Bakterien an Antibiotika anpassen.
Auch neue Richtlinien für die Vergabe von Spenderorganen wurden diskutiert: Die DGIM arbeitet daran gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie - künftig sollen Internisten und Chirurgen miteinander über die Transplantationen entscheiden und dies auch schriftlich dokumentieren. Denn: 'Ein Problem ist die mangelnde Transparenz', sagte Prof. Ulrich Fölsch, DGIM-Generalsekretär. Weil es viel zu wenig Spenderorgane gebe, seien zudem objektive Parameter erforderlich, die Dringlichkeit und Erfolgsaussichten der Transplantation beim Empfänger 'messbar' machten. Solche Messgrößen gebe es teils heute schon, aber sie würden wegen Ausnahmeregelungen immer wieder außer Kraft gesetzt, beklagte Fölsch./emy/DP/sf