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FOKUS 1-Kosten für Sparkurs schmälern Gewinn bei Deutscher Börse

Veröffentlicht am 27.07.2010, 21:09

* Überschuss im zweiten Quartal leicht gefallen

* Operativer Gewinn steigt um drei Prozent

* Umsatz klettert um neun Prozent

* Börsenbetreiber sieht Kosten im Gesamtjahr unter Planung

(neu: Details Restrukturierung, Umsätze Xetra und Eurex)

Frankfurt, 27. Jul (Reuters) - Die Belastungen aus dem zu Jahresbeginn eingeschlagenen Sparkurs haben im zweiten Quartal erneut am Gewinn der Deutsche Börse gezehrt. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg zwischen April und Juni zwar um drei Prozent auf 257,4 Millionen Euro, wie der Frankfurter Börsenbetreiber am Dienstag nach Handelsschluss mitteilte. Ohne Restrukturierungsaufwendungen wäre das Ebit aber um 36 Prozent auf 338,4 Millionen Euro angezogen.

Spuren hinterließen die auf 82 Millionen Euro bezifferten Kosten aus dem Sparprogramm auch beim Überschuss. Nach Zinsen und Steuern betrug der Gewinn im Quartal 160,8 (164,9) Millionen Euro. Damit lag das Unternehmen allerdings noch immer deutlich über den Prognosen der Analysten, die der Börse im Schnitt nur ein Nettoergebnis von 144 Millionen Euro zugetraut hatten. An ihrer Jahresprognose hielt die Börse fest.

In den vergangenen Monaten hatte der Börsenbetreiber wegen der wachsenden Unsicherheit der Anleger im Zuge der europäischen Schuldenkrise steigende Handelsumsätze verbucht. Dies schlug sich in einem neunprozentigen Umsatzplus auf 564,4 Millionen Euro nieder. Analysten hatten 562 Millionen Euro erwartet.

EUREX STEIGERT UMSATZ IM QUARTAL UM 17 PROZENT

Die erfolgsverwöhnte Deutsche Börse war im Schlussquartal 2009 in die roten Zahlen gerutscht und hatte daraufhin ein Sparprogramm mit Stellenabbau aufgelegt. Die Kosten hierfür wurden am Dienstag auf 200 Millionen Euro beziffert und liegen den Angaben zufolge rund 40 Millionen Euro unter der ursprünglichen Schätzung. Insgesamt betrugen die Kosten im zweiten Quartal 356 (311,7) Millionen Euro, ohne die Restrukturierungsaufwendungen 274 Millionen Euro. "Aufgrund der guten Kostenentwicklung im ersten Halbjahr 2010 erwartet das Unternehmen nun eine Unterschreitung der ursprünglichen Kostenprognose von 1,21 Milliarden Euro für das Gesamtjahr 2010 vor Restrukturierungsaufwendungen", hieß es. Das Sparprogramm werde sich ab 2011 auf die Ertragslage auswirken.

Bei der Terminbörse Eurex kletterte der Umsatz um 17 Prozent auf 246,1 Millionen Euro. Im Bereich Xetra sank der Umsatz nach der Entkonsolidierung der Zertifikatebörse Scoach auf 70,8 (73,3) Millionen Euro. Ohne diesen Effekt wäre der Xetra-Umsatz um 13 Prozent gestiegen.

(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Kerstin Leitel)

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