Utrecht (Reuters) - Bei einer Schießerei in der niederländischen Stadt Utrecht sind am Montag nach Angaben der Polizei drei Menschen getötet und fünf weitere verletzt worden.
Spekulationen, die Tat in einer Straßenbahn könnte einen terroristischen Hintergrund haben, erhärteten sich bis zum Abend nicht. Ein Staatsanwalt sagte nach der Festnahme des 37-jährigen türkischen Tatverdächtigen, die Tat könnte einen familiären Hintergrund haben. Die amtliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu meldete unter Berufung auf Verwandte des Tatverdächtigen, dieser habe auf eine Verwandte geschossen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sagte in einem TV-Interview, der Geheimdienst untersuche, ob der Mann aus persönlichen Motiven gehandelt habe oder ob es sich um einen Terrorakt gehandelt habe. Die niederländischen Behörden senkten am Abend die auf die höchste Stufe angehobene Terrorwarnung wieder.
Die Tat ereignete sich in einem ruhigen Wohnviertel am Stadtrand, in dem viele Migranten leben. Die Zeitung "Algemeen Dagblad" zitierte einen Zeugen, der Schütze habe in der Straßenbahn auf eine Frau geschossen. Als andere Fahrgäste ihr zur Hilfe eilen wollten, habe der Täter auch auf sie geschossen. Auch vor der Tram lag eine Leiche. Der Bürgermeister hatte zunächst von drei Toten und neun Verletzten gesprochen. Die Polizei revidierte die Zahl der Verletzten am Abend auf fünf.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hat der Festgenommene ein längeres Strafregister. Laut dem Lokalsender RTV Utrecht war er schon im Jahr 2013 in eine Schießerei verwickelt.